Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Beziehungs-Anarchie
984 Mitglieder
zum Thema
Kämpfen oder ziehen lassen ?!377
Ich stehe gerade an einem Punkt, wo ich nicht mehr so recht weiter…
zum Thema
Beziehung, wenn die Gefühle weg sind?147
Angestoßen durch eigene Erfahrungen stelle ich mir obige Frage.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Freunden und Familie von der oB erzählen oder nicht???

Freunden und Familie von der oB erzählen oder nicht???
Hallo an euch alle,

Dies ist das erste mal das ich (m) hier ein eigenes Thema Einbringe, also versuche ich es einfach direkt und gut verständlich rüber zu bringen.

Die sache ist die, das wir vor über zwei Jahren beschlossen haben unsere Beziehung zu Öffnen.

Unsere sie, die mit ihren Besten freundinnen sowieso immer über alles gesprochen hat, Hatte mich gefragt ob ich etwas dagegen hätte wenn sie es ihnen auch Erzählen würde.

Seit dem ist der Kontakt zu den freunden Deutlich zurück gegangen und die eine hat sich Komplett von uns ab gewand.

Nun Leben wir auf einem dorf neben einer Kleinstadt, ind der so ziemlich jeder jeden kennt.

Wir hören aus den verschiedensten Richtungen die Abenteuerlichsten geschichten was bei uns nicht so alles "abgehen " soll.

Meine frage ist jetzt:

• Wie geht ihr mit euren freunden in der hinsicht um?

• habt ihr Ähnliches erlebt?

-In wiefern hat eure oB euer Privat leben verändert?

Bin auf eure Antworten gespannt.
******y72 Mann
59 Beiträge
Ich persönlich bin sehr zurückhaltend mit erzählen dass wir eine offene Beziehung haben. Vor allem im "normalen" Umfeld. Nur wenn ich merke, dass die Leute ähnlich ticken oder ich weiss, dass sie auch in Bezug auf ihre Sexualität offener sind, erzähle ich etwas.

Ansonsten bin ich sehr zurückhaltend, da viele nicht damit umgehen können. Ich habe jetzt keine sehr engen Freunde, mit denen ich es jetzt teilen würde.

Es ist leider so, dass viele nicht mit anderen Beziehungsformen und dem Ausleben der Sexualität umgehen können.
****on Mann
7.104 Beiträge
Die Frage ist doch welchen Sinn oder Nutzen macht es Dritten von seiner sexuellen Neigung zu erzählen??

Geht es jemand was an?

Ich glaube man überfordert viele unbewusst damit, auch wenn der Umgang noch so offen und vertraut ist, sind dies Dinge die für die meisten fremd und moralisch verwerflich sind.

Was erwartet man denn von dem Outing? Wie würdet Ihr reagieren wenn sich ein Freund zu extremen SM-Praktiken bekennt? Man nimmt es tolerant hin, aber plötzlich bekommen bestimmte Aussagen eine andere Bedeutung, man kann sich eben nur schwer in die Lage versetzen wenn man es nicht auch lebt...

Ich sehe keine Notwendigkeit sich zu outen, es schafft mehr Probleme und Distanz als das es hilft oder gar Verständnis findet...
**********nture Mann
1.494 Beiträge
@totalverspielt
Ich kann nur das bestätigen was meine Kollegen schon vor mir geschrieben haben.

Leider hat die jetzige Gesellschaft einfach sehr engstirnige Moralvorstellungen seit lange beeinflüsst von Elternhaus, in der Schule, Zeitungen, Filme, Werbung usw. Es gibt eine grosse Mauer die uns die Horizont verschleiert.

Ich hoffe sehr dass Ihr eure Kleinstadt oder Dorf nicht irgendwann verlassen müsst. Das wäre eine sehr hohe Preis für eure Offenheit und Ehrlichkeit. Man muss sich manchmal auch schützen!

Liebe Grüsse, Touro
**********uck69 Paar
166 Beiträge
Erfahrungen
Also unsere Erfahrungen sind eher negativ. Die Familie weiß nichts davon, der Freundeskreis, der uns nahe steht, schon. Es kamen Vorwürfe, dass wir als Trauzeugen doch so etwas nicht machen können, dass unsere Sie doch gar keinen Partnertausch möchte oder dass nur auf unser Kind aufgepasst wid, wenn wir nicht in einen Club gehen.

Nur ein befreundetes Pärchen würde vielleicht mal mitkommen.

Fazit: obwohl wir keine OB führen ist es ein schwieriger Weg, den Freundeskreis einzuweihen, dass man Sex auch mit anderen Personen möchte. Insgeheim glaube ich aber, dass auch Neid mit reinspielt.

LG Thunderboy
*******aus Frau
202 Beiträge
Beste Freundinnen...
...wissen was wir machen. Sie sind jedoch für sexuelle Kontakte tabu, denn aus dem direkten Freundeskreis machen wir mit keinem etwas Sexuelles.

Der Familie erzählen? Warum? Es gibt Sachen, die machen keinen Sinn, dass man sie den Lieben offenbart. Zumal es sich meist um andere Generationen handelt, wo man sicher kaum Verständnis oder Neugierde erwarten kann.

Im Job von der o. B. berichten? Kann definitiv nicht zum Vorteil dienen, da man schnell abgestempelt wird oder bei bestimmten Themen selbst zum Thema wird - da trennen wir strikt.

Es erfährt nur derjenige von mir bzw. uns, was wir für eine Beziehung führen, der damit auch umgehen kann und es respektiert.

Schönes WE und viel Spaß bei allem, was Ihr so macht
*********enon Paar
465 Beiträge
Wenn wir überhaupt jemanden was erzählen, dann differenzieren wir da auch.

Wir haben sowohl einen "normalen" Freundes- und Bekanntenkreis, als auch einen ebenso großen "aus der Szene" (also überwiegend aus dem JC).

Bei den Verwandten und bei den "Normalen" reden wir über dieses Thema gar nicht.

Auch bei den anderen binden wir das nicht jedem direkt auf die Nase. Aber insgesamt gehen wir hier sehr offen mit dem Thema um, wenn es denn zur Sprache kommt.

Der Mister
*********chatz Paar
5.131 Beiträge
Wir sehen
überhaupt keine Notwendigkeit in unserem privaten Umfeld, also Familie und Freunden, von unserer offenen Beziehung zu erzählen.
Wozu auch?
Es ist unsere Sache, unsere Art zu leben und wir wissen, dass das Verständnis dafür sehr begrenzt wenn nicht gleich Null wäre. Wozu also über etwas berichten, das den anderen so fremd ist und mit was sie auch sicherlich nicht klar kommen.
Man weiss doch schon, wie die Leute des privaten Umfeldes denken und fühlen, in welcher Richtung sie leben und da wäre es für die meisten mehr als unverständlich über unsere Art der offenen Beziehung zu reden. Es würde nur Probleme aufwerfen.

Es ist ja selbst hier im JC für die meisten nicht nachzuvollziehen, wie "extrem" wir unsere offene Beziehung ausleben, wie soll das dann jemand im normalen Umfeld verstehen. Das würde nur Probleme aufwerfen, die niemand braucht.

Es reicht, wenn es einige Freunde, die aus der "Szene" kommen wissen, für alle andere sind wir das mehr oder minder "normale" Paar und das wird auch so bleiben und ist gut so.

Liebe Grüße
Sabrina*wink*
*****sua Mann
70 Beiträge
Wir trennen das auch strikt.... Joyfreunde / Normale Freunde.....

Treffen mit den "normalen" Freunden, wurden von uns aus weniger. Man stellt einfach immer öfter fest, wie engstirnig viele denken.....

Wir Beide haben mittlerweile die Auffassung, dass es der Neid der Anderen ist, die es gerne so hätten, sich aber nicht trauen den Partner drauf anzusprechen, oder eben den Schritt in Ihrer Beziehung nicht schaffen. Es kann doch keiner behaupten, nicht schon mal über Sex mit Anderen nachgedacht zu haben.....
*********chatz Paar
5.131 Beiträge
Wir Beide haben mittlerweile die Auffassung, dass es der Neid der Anderen ist, die es gerne so hätten, sich aber nicht trauen den Partner drauf anzusprechen, oder eben den Schritt in Ihrer Beziehung nicht schaffen. Es kann doch keiner behaupten, nicht schon mal über Sex mit Anderen nachgedacht zu haben.....

Ich weiss nicht ob man es als Neid bezeichnen kann, das kann für den einen oder anderen vielleicht zutreffen, setzt aber voraus, dass er sich schon mal mit dem Thema zumindest gedanklich auseinandergesetzt hat.
In der Welt, aus der ich früher (also vor meiner jetzigen Beziehung ) kam, gibt es so eine Welt der "sexuellen Offenheit" einfach nicht. Da wurde auch unter Frauen nicht über Sex gesprochen und das Thema "Sex mit anderen" gab es einfach nicht, weder gedanklich oder verbal. Es gibt auch heute noch viele Menschen, die ihre Beziehung und Sexualität ganz anders definieren und komplett monogam leben, deshalb würde ich auch nicht nur von Neid sondern auch einfach von Unwissenheit und anders Denken sprechen ohne es bewerten zu wollen.

Ich wusste ja auch nicht bis vor 5 Jahren was ein SC ist, obwohl ich nicht hinter dem Mond lebte aber so was gab es nicht in meiner damailgen Welt, wurde auch nie angesprochen und wenn so was im TV kam, wurde schnell weitergeschaltet, weil nicht interessant.


Liebe Grüße
Sabrina*wink*
*****sua Mann
70 Beiträge
@Sabrina
Deswegen schrieb ich ja nachgedacht..... sie denken drüber nach, aber nach aussen kommt das nie.... nicht mal zum eigenen Partner.

Wieso verdient sich die Pornoindustrie ´ne goldene Nase? Die Kerle gucken Pornos, und leben in ihrer Fantasie.... Wenn ein Anderer die Fantasie auslebt, dann blicken sie neidvoll darauf, und gönnen demjenigen nicht das auszuleben, was sie sich selber nicht trauen, oder nicht schaffen, oder was auch immer......

Wie es bei Frauen ist.... ??? Aber vielleicht äußert sich ja mal noch eine Lady in diesem Thread...... *grins*
Echt lesenswert das hier! Danke!
Ein wirklich interessanter Thread!
Danke!
Fürs Erstellen und danke für die vielen fundierten Meinungen, Erfahrungsberichte und Ansichten, die ich oft teile.
Das meiste davon kann man natürlich auch - wie von einigen schon geschehen - nicht nur auf offene Beziehungen, sondern auf Swingen und Joyclub allgemein übertragen.

Was mich angeregt hat, mich zu äußern ist folgender Aspekt:
Es ist immer wieder die Frage aufgetaucht, WIESO man es erzählen sollte - also "normalen" Freunden und Verwandten gegenüber. Einfach im Stillen genießen ist doch einfacher. Außenstehende kapierens doch eh nicht, viel zu komplex das Thema, viel zu vorurteilsbehaftet und auch emotionsgeladen...
Und es bringt ja eigentlich fast nur gewisse Schwierigkeiten, Reibereien, Erklärungsnotstände usw. mit sich.
Also... das Erzählen, nicht das tun. -
Oder?

Und da kommen wir zum Punkt: Was wir tun, empfinden WIR doch größtenteils als "normal"; zumindest nicht als pervers und schämen müssen wir uns deswegen schon gar nicht!
"Normale" Mitmenschen halten es hingegen oft für widernatürlich, eklig, gefährlich, usw...
Während wir unsererseits deren Beschränkung z.B. auf nur einen Sexualpartner oder auch nur eine Sexstellung usw. für unnatürlich, kirchendiktiert, verklemmt usw. halten. Das muss ja bei denen zu einer Mischung aus Verachtung und Neid führen...
(Der Begriff "normal" ist von mir übrigens absichtlich immer in dicken Anführungszeichen geschrieben, schon klar...)

Aus dem oben Geschriebenen ergibt sich, denke ich, dass viele von uns immer wieder das Bedürfnis haben, den "normalen" Menschen aus unserem "normalen" Umfeld von unserem "eigentlich doch auch normalen" Lebensstil zu erzählen.
Klar, dieser weicht von der Norm ab!
Unserer Meinnung nach ist doch aber die Norm verkehrt - und nicht unser way of live.
Und deshalb möchten wir vielleicht - so ist zumindest meine Vermutung - mit der Korrektur dieser Norm bei den Menschen in unserem Umfeld beginnen. Manche davon sind uns ja auch wichtig und wir teilen ihre Ansichten zu anderen Themen ja ebenso.

Also raus aus dem "Geheimbund der Erleuchteten" und die Welt so lange missionieren, bis alle es kapieren und auch an unseren wunderbaren Erfahrungen teilhaben? Erst wenn das letzte Vorurteil ausgeräumt ist, dürfen wir ruhen?
Hm, das wirds wohl auch nicht sein, oder?

Mein Fazit aus all dem - und das trifft eigentlich auch auf Meinungen zu anderen Themen, wie Politik, Religion oder sogar Sport zu:
Mit Menschen, die einem wichtig sind, darf und sollte man alle Themen, die einem wichtig sind, diskutieren. Man muss dabei nicht zwingend immer auf die gleiche Meinung kommen, aber zumindest die Ansichten des anderen kennen und verstehen.
Aber man muss sich doch auch nicht unbedingt - grade bei einem so sensiblen und privaten Thema wie Beziehnung und Sexualität -
der Beurteilung und (gelegentlich aggressiven) Verurteilung von irgendwelchen Nachbar/innen oder Vettern/Basen aussetzen, denen ihre zurechtgelegten Vorurteile wichtiger sind als ein gutes Gespräch.

So halte ich es zumindest und schwanke also in unserer Sache zwischen redseligem "Missionar" und verschwiegenem "Geheimbündler" , je nachdem, wer mein Gegenüber ist.

Schtöhne Grüße an alle "Erleuchteten" *sonne* *cool*
dernettebernd
PS.:
Die Armleuchter können uns gestohlen bleiben *angsthab*
*lol*
********ight Mann
178 Beiträge
Bei uns...
...kommt auch noch mit dazu, dass unsere Kinder bzw. deren Umfeld von unserer offene Beziehung möglichst nichts wissen sollten. Einfach auch um aus der Richtung negative Reaktionen zu vermeiden. Zu ihrem Schutz halten wir unser offenes Sex(aus)leben geheim.
*********r2_nw Paar
179 Beiträge
wir
... haben es kaum jemanden erzählt das wir eine offene Beziehung führen....Unsere Familie weiß es gar nicht, und das ist auch gut so..aber einige unserer engten freunde wissen davon....
Unsere Familie weiß davon nichts, da wir ja auch Kinder haben, und die sollten ja aus sowas rausgehalten werden, finden wir zumindestens...
Unsere Freunde finden das ok was wir machen und respektieren das auch....

Lg HammerPaar2*kuss*
*******aus Frau
202 Beiträge
@dernettebernd
...wir erzählen es nicht, um uns wichtig zu tun oder andere in unsere Richtung zu ziehen, sondern um dann einfach offener quatschen zu können. Wir müssen dann nicht immer aufpassen, was wir sagen, sondern können das Kind beim Namen nennen.

LG
@ Seine Maus
...klar, das ist m.E. ja auch kein Widerspruch!

Für mich ist das, was Du schreibst, nur ein weiterer - leicht anderer - Aspekt des Themas: Wir möchten unser Ding als "normal" behandeln, v.a. gegenüber unseren Freunden und den Menschen, die uns wichtig sind.
Also auch normal drüber reden können, ohne sich ständig überlegen zu müssen, was man sagt und was nicht.

Meiner Erfahrung nach kommt es dann aber meistens - zumindest anfangs - zu intensiveren Gesprächen. Und das ist auch gut so!Vorurteile oder falsche Informationen müssen ja erst mal entrümpelt werden.
Gut, dass dabei die Versuchungen naheliegen, sich "wichtig" zu machen oder andere "rüberziehen" zu wollen, ist ja klar.
Das hab ich ja auch in meinen ironischen Begriffen wie "Geheimbund" oder "Missionierung" schon angedeutet.

Euch auch allen ein beglückendes Wochenende
wünscht
dernettebernd
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Vor über 12 Jahren haben wir unsere Ehe geöffnet.

Haben wir das unseren Freunden, Verwandten, Kollegen erzählt? Nein, natürlich nicht. Weil wir uns anfangs selbst ein wenig für unser "unnormales" Leben schämten, weil wir Angst vor Vorhaltungen und Abwendung hatten? Sicher, von beidem war da einiges dabei.
Aber auch, weil wir der Meinung waren: Das ist unsere Art zu leben, was geht das die Anderen an.

Nach einigen Jahren hat sich die OB immer mehr zur polyamoren Beziehung gewandelt. Wir haben es weiterhin geheim gehalten - unsere Geliebten waren immer nur "gute Freunde", die uns besucht haben. Inzwischen war es fast nur noch die Angst davor, dass sich Freunde abwenden könnten, wenn sie erfahren, wie "lotterhaft" wir eigentlich leben *zwinker*

Seit gut 4 Jahren mache ich daraus kein Geheimnis mehr.
Warum?
1. Ich bin es satt, Freunde und Verwandte deswegen anzulügen. Macht man das? Wenn sie das nicht akzeptieren und respektieren können, was sind das dann für Freunde? (Übrigens hat sich niemand abgewandt - nach anfänglichen skeptischen Blicken und neugierigen Fragen ist eigentlich alles wie früher - nur, dass ich mich mit nichts mehr verstecken muss.

2. Ich betrachte meine L(i)ebensweise nicht mehr als unnormal.
Wenn mich jemand deswegen als "abartig" betrachtet, so ist das sein Problem und nicht meins *zwinker* Nur, wenn er mit seiner Meinung öffentlich über mich herzieht, macht er es damit auch zu meinem Problem, aber dagegen weiß ich mich inzwischen zu wehren.

3. Offen zu leben und zu lieben heißt für mich inzwischen: In jeder Beziehung.
Also nicht nur zu meinen Geliebten, sondern auch gegenüber Freunden und Bekannten. Sie sind mir wichtig, also werde ich sie nicht belügen. Nur so können sie entscheiden, ob sie weiter mit mir befreundet sein möchten oder nicht.
*********sche Paar
61 Beiträge
Auf jeden Fall
Sich ständig zu verstellen kostet eine Wahnsinnsenergie.

Das wird jeder Homosexuelle bestätigen können, der sich vor seinem Coming-out stets um seine wahren Sehnsüchte herum verbogen hat.

Unsere persönliche Erfahrung ist die, dass der Schock bei den meisten Menschen gar nicht so groß ist, wenn man sich outet. Wir hören eher so Sachen wie.. "na ja - für mich wäre es nichts, aber ok...".

Aus Sicht eines professionellen Persönlichkeitsberaters kann ich (unser Er) nur sagen, dass es sich in allen Dingen lohnt, nach und nach zu den Dingen zu stehen, die einen umtreiben.

Ich selbst habe drei recht erwachsene Kinder. Sie wissen alle, wie wir wir leben. Das hat den wahsninnigen Vorteil, dass wir nie in Erklärungsnot geraten, wenn wir mal zu dritt zum Frühstück auftauchen.
Diese Entspanntheit zieht sich durch unser ganzes Leben: Wir müssen keine Geschichten erfinden oder etwas ausklammern, wenn das Gespräch aufkommt, nach dem Motto: "...und, was habt Ihr so gemacht...?" oder "und woher kennt ihr die da.. ? ".

Ich glaube - und helfe auch meinen Klienten dabei, zu der Erkenntnis zu gelangen - dass wir nicht auf der Welt sind um so zu sein, wie andere uns haben wollen.

Berühmte Schauspieler wie Johnny Depp & Co. werden wegen ihrer Eigenarten gemocht - nicht wegen ihrer Angepasstheit.

Warum sollte das für Dich anders sein ?

Menschen, die zu sich und ihrem Leben stehen, strahlen Stärke aus, die andere respektieren. Menschen, die sich ständig anpassen, bilden irgendwann Krankeheiten aus (z.B. Depressionen).

Unser Votum: Niemand muss mit einem Schild auf dem Rücken herumlaufen auf dem steht "Wir leben in einer offenen Beziehung", aus unserer Erfahrung entspannt es aber ungemein, wenn man damit offen und ehrlich umgeht...

Liebe Grüße
Wir Zweigoldische
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
*********sche:
Wir hören eher so Sachen wie.. "na ja - für mich wäre es nichts, aber ok...".
Genau so war unsere Erfahrung auch.

Und wenn man mal in sich horcht, wie man reagieren würde, wenn ein guter Freund / eine gute Freundin sagte, er/sie sei nicht immer Mann/Frau gewesen ... - ich glaube, mehr als das oben geschriebene würde da auch kaum passieren.

Im Gegenteil - man würde solch einen Menschen für sein Sebstbewusstsein bewundern, dass er so offen damit umgehen kann.

Aber das kann doch letztlich jeder, man muss sich nur trauen. *zwinker*

Dieser erste Schritt ist wohl der schwierigste - aber der Lohn dafür sind mehr Selbstbewusstsein, mehr Zeit für sich, mehr Achtung durch die Anderen (in der Regel - und die, die damit gar nicht umgehen können, sind bestimmt keine guten Freunde gewesen), weniger Energie für Versteckspielen und Ausreden verschwenden, ...
****ura Frau
49 Beiträge
Geheimnis
Hallo zusammen,

da die meisten hier offensichtlich sehr locker mit ihrer offenen Beziehung umgehen, hier (m)ein Gegenbeispiel - und auch meine Beweggründe:

Mein Mann und ich leben seit circa einem Jahr offen, erzählen es aber nur wenigen Freunden. Warum? Das hat mehrere Gründe:

• Vergangenheit:
Wir haben auch vorher niemanden über unser Sexualleben in Kenntnis gesetzt. Warum sollten wir das jetzt tun? Sexualität ist in meinen Augen immer noch etwas sehr persönliches, intimes, was ich nicht mit der großen Welt teilen muss.

• Erfahrungen:
Zu Beginn unserer offenen Beziehungen habe ich einem Mann davon erzählt, im Gespräch, und im Bewusstsein, dass er verheiratet ist und Kinder hat. Naja, seitdem baggert er jedes Mal an mir rum, wenn wir uns sehen.... bei ihm ist das halb so wild, aber wenn ich mir vorstelle, dass das in der Arbeit passiert? Du lieber Himmel. Das will ich nicht und kann es mir in meinem Job auch nicht leisten, da ich davon abhängig bin, ernst genommen zu werden. Leider ist bei vielen Männern ein falsches Bild zum Thema "Frau in offener Beziehung" im Kopf, das das Blut aus dem Hirn raus- und woanders hinlaufen lässt. Und mit Männern, die mit dem Schw... denken, kann ich nicht arbeiten.
Das ist für mich der wesentlichste Grund.
Da sich bei mir Arbeits- und Freundeskreis mischen, ist es auch nicht möglich, NUR den Freunden von der Offenheit zu erzählen.

• Definition von Freundschaft
Heir ist häufiger die Rede von "Ehrlichkeit zu Freunden" - meiner Erfahrung nach (Hand aufs Herz!) ist man nicht zu allen Freunden gleich ehrlich und mitteilsam. So gibt es Freunde, die wirklich ganz enge Freunde sind, die wirklich und ehrlich an uns und unserer Beziehung im höchstem Maß interessiert sind, die Handvoll ganz besonderer Freunde eben. Diese ganz engen Freunde wissen, wie wir leben. Natürlich.
Bei den anderen Freunden und Bekannten handelt es sich zwar auch um wertvolle, liebe Menschen, die sehr nah an uns ran dürfen, ich bin jedoch weit davon entfernt, ihnen sehr intime Dinge zu erzählen.
Mit engen Freunden sprechen wir zum Beispiel durchaus über die Vor- und Nachteile bestimmter Spielzeuge, tauschen auch Empfehlungen aus, das würden wir jedoch nicht bei einer Bekannten machen, deren Reaktion wri nicht einschätzen können (dazu sollte man wissen, dass einige sehr gläubige Menschen in unserem Freundeskreis vertreten sind). Warum sollte ich sie vor den Kopf stoßen? Damit ich mich besser fühle? Ist das nicht ein schlechter Freundschaftsdienst?
Und genau so sehe ich es auch mit der offenen Beziehung.

• Persönlichkeitsfrage/Empfinden:
Ich empfinde es auch nicht als Belastung, beispielsweise Chef und Kollegen NICHT zu sagen "könnte ich Urlaub haben, denn da bekomme ich Besuch von XY, Ihr wisst ja, mein Mann und ich leben in einer offenen Beziehung...", sondern einfach nur zu sagen, dass mich ein Freund besucht (was nicht mal gelogen ist) und dass ich deshalb Urlaub brauche.
Ebenfalls ist es für mich kein Problem, meine beiden Affären wem-auch-immer als Freunde vorzustellen (wenn sie denn mal jemanden in meinem Umfeld kennen lernen), da sie genau das auch sind.

Und so bleibt es bei unserer Entscheidung , nur ganz wenige, enge Freunde einzuweihen, weil wir damit am besten leben und umgehen können. Jedem so, wie es ihm beliebt und wie es zu einem passt.

Viele Grüße,
Vangura
****on Mann
7.104 Beiträge
*********sche:
Berühmte Schauspieler wie Johnny Depp & Co. werden wegen ihrer Eigenarten gemocht - nicht wegen ihrer Angepasstheit.

Warum sollte das für Dich anders sein ?

Menschen, die zu sich und ihrem Leben stehen, strahlen Stärke aus, die andere respektieren. Menschen, die sich ständig anpassen, bilden irgendwann Krankeheiten aus (z.B. Depressionen).

Mich würde mal interessieren ob Prominente auch noch so gemocht würden, wenn sie sich zu einer oB bekennen würden...? *gruebel*

Wohl kaum, der Sturm der moralischen Entrüstung würde sie schneller aus den Medien fegen als ihnen lieb sein kann. Es werden schon bestimmte sexuelle Vorlieben erbarmungslos ausgeschlachtet, wenn z.B. mal einer beim käuflichen Sex erwischt wird.
Und Johnny Depp in einer oB im prüden Amerika, kaum auszudenken.
Hier hinkt Dein Vergleich sehr.

Wenn ihr so ein tolerantes Umfeld habt und Euch die Meinung der anderen so gänzlich egal sein kann (weil ihr nicht prominent seid), ist das ein schöner Umstand, aber so geht es eben nicht jedem...

Dass Offenheit und das Standing zum Anderssein auch befreiend sein kann ist unstrittig, aber das muss sich jeder ganz genau überlegen und wie lange es im Homobereich zur Akzeptanz gedauert hat, wissen wir.
Allerdings ist hier schon durch das öffentliche Auftreten der Partner es weitaus schwieriger mit der Privatssphäre/Geheimhaltung als bei einer oB und nur kurzzeitigen Partnerwechseln (meist eh nur sexuell motiviert).
Wieso, es gibt doch Promis die in einer oB leben.
Beispiel Will Smith und seine Frau.
Und da gibt es noch mehr die so leben.
****on Mann
7.104 Beiträge
Stimmt *top*...wusste ich nicht...*gruebel*

Das sind trotzdem Ausnahmen, ich glaube nicht dass so ein Outing förderlich ist, bei Sexsymbolen mag das noch ok sein...aber bei den meisten werden andere Maßstäbe angelegt werden...
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
****ura:
- Vergangenheit:
Wir haben auch vorher niemanden über unser Sexualleben in Kenntnis gesetzt. ...
Naja, aus seiner Beziehungsform kein Geheimnis zu machen heißt ja nicht, gleich jedem auf die Nase zu binden, mit wem man was und wie treibt *ggg*
Ich finde es jedenfalls gegenüber guten Freunden einfacher, mich ein Mal zu outen, dass wir keine exclusive Zweierbeziehung führen, als jedes Mal eine Ausrede zu erfinden, warum ich noch eine Cousine habe *zwinker*

****ura:
- Erfahrungen:
Zu Beginn unserer offenen Beziehungen habe ich einem Mann davon erzählt, im Gespräch, und im Bewusstsein, dass er verheiratet ist und Kinder hat. Naja, seitdem baggert er jedes Mal an mir rum, wenn wir uns sehen....
Und? Dann bekommt er einen ordentlichen Korb, gespickt mit der klaren Positionierung, dass "offene Beziehung" nicht "Freiwild" bedeutet. Und wenn er weiter baggert, fällt das unter sexuelle Belästigung, die auch entsprechend geahndet werden kann.

Ich denke, dass ist auch immer eine Frage, wie man das nach außen kommuniziert. Am einfachsten macht sich das meiner Meinung nach immer in einer entsprechenden Situation, wenn ich z.B. auf Freunde treffe, während ich eine Geliebte an meiner Seite habe. Da wird sie einfach vorgestellt, als wäre es das Normalste auf der Welt. Und wenn dann weitere Fragen kommen, kann ich die auch klar und ehrlich beantworten - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Damit hausieren würde ich auch nicht gehen. Aber es eben auch nicht verstecken.

****ura:
Heir ist häufiger die Rede von "Ehrlichkeit zu Freunden" - meiner Erfahrung nach (Hand aufs Herz!) ist man nicht zu allen Freunden gleich ehrlich und mitteilsam.
Hm, da haben wir vielleicht sehr unterschiedliche Vorstellungen von Freundschaft. Aber egal wie - jemanden, den ich meinen Freund nenne, würde ich nie belügen. Selbst andere Menschen kaum - aber denen würde ich natürlich nicht alles erzählen, selbst wenn sie konkret fragen.
Und wie gesagt - wenn es so rüberkam, dass Ehrlichkeit bedeutet, es allen Freunden und Bekannten aufs Butterbrot zu schmieren, dass man eine offene Beziehung führt, so hast du zumindest mich völlig falsch verstanden. Ich sag ja auch nicht jedem Bescheid, wenn ich mir ein neues Fahrrad gekauft habe. Nur - wenn jemand fragt, bekommt er eine direkte, offene und ehrliche Antwort. Beim Fahrrad wie beim Beziehungsstatus.

Ehrlichkeit heißt, daraus kein Geheimnis zu machen und keine Lügen und Ausreden zu erfinden, um etwas zu verstecken und zu vertuschen.
**********07_63 Frau
47 Beiträge
Erfahrungen
Hi,

meine Erfahrung ist auch bei den "allerbesten Freundinnen" "Klappe halten" Mein Mann und ich leben ab und an räumlich getrennt, erhat eine feste Tanzpartnerin mit der er sich auch ab und an privat trifft. Ich komme damit im Moment gut klar wenn ich da bin, freuen wir uns aufeinander und haben auch sehr guten Sex, nur das habe ich mal einer Freundin erzählt, seit dieser Zeit ist es nicht mehr meine Freundin und ich bin mir sicher sie fand es ganz toll, allen anderen "Freundinnen" davon zu erzählen, mich nehmen die Damen nur mit einem "mitfühlenden" Lächeln zur Kenntniss.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.