Von offene Beziehung in die Monogamie?

Jeder kann doch seine Beziehung gestalten, wie er möchte (natürlich im Konsens mit seinem Partner). Wenn du dich also entscheidest, dass eine "keusche" (¹) Beziehung für dich stimmiger ist, so teile es einem neuen Partner mit und bitte ihn, es so mit dir zu leben.

Allerdings würde ich mir eine Sache aus der Erfahrung einer offenen Beziehung immer mitnehmen: Es wird immer offen über alles in der Beziehung gesprochen, auch über die Wünsche und Bedürfnisse. Heimlichkeiten (die Beziehung betreffend) wären für mich ein absolutes "No-Go" und würden wohl das Ende der Beziehung bedeuten.

Ich selbst lebe, fühle und denke polyamor (d.h. ich kann mehrere Menschen gleichzeitig tief und aufrichtig lieben und es meinen Liebsten ebenso gönnen). Diese Freiheit möchte ich nie wieder aufgeben - auch wenn es immer wieder Phasen gibt, in denen ich durchaus nur eine Frau liebe und auch nur mit einer Frau Sex habe.
Ich weiß aber, dass ich immer die Freiheit habe, meine Beziehung zu erweitern, wenn es sich so ergibt und für mich "passt".

Es gibt für mich also durchaus ein "Zurück" in ein monoamores Verhältnis - nur bleibt immer die Freiheit, diese Beziehung auch wieder zu öffnen. Ob das passiert, weiß ich doch vorher nicht

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(¹) den Begriff finde ich süß in dem Zusammenhang

Also ich habe nach der Trennung meinen Status auf Single gesetzt weil ich auch keine Interesse mehr hatte an meiner Polybeziehung und dachte das es ein guter Weg ist.
Doch nach sehr kurzer Zeit zeigte mir das Leben das seit diesen Zeitpunkt mein Umfeld etwas dagegen hatte das ich brav bin. So habe ich zu mir gesagt ok ich lebe zurzeit nicht Poly, aber ich kann ja in einer offenen Beziehung mit denen Leben die es so wollen und sich gut dabei fühlen.
Das heißt ich habe einige gute Bekannte mit denen ich mich Treffe und wir uns vergnügen oder einfach nur die Zeit zusammen vertreiben.
Erst wenn ich wieder eine gute Basis habe für ein Polyleben dann werde ich meinen Status darauf angleichen. So hat jeder seine persönliche Definition von seinen persönlichen Status.
Wie fühlst Du Dich und wie willst Du weiter Leben, frage dein ICH und dann mache es.

Also, ich habe meine Beziehungen immer gerne offen oder sogar polyamor gelebt. Es gab aber eine Phase vor einigen Jahren, in der es mir sehr schlecht ging. In dieser Phase habe ich mich nach einer monogamen Beziehung gesehnt, weil die mir in dieser Situation mehr Halt und Unterstützung gegeben hätte. Wenn es mir nicht gut geht und ich eh an allem zweifel, gibt mir die Gewissheit, die einzige zu sein, Sicherheit.

Ich habe dann auch eine ganze Zeit eine monogame Beziehung geführt, was jedoch dann zu Problemen geführt hat. Gefühlsmässig ging es mir nämlich wie sorbas42:


Ich hatte mit meinem Partner zu Beginn der Beziehung zwar darüber gesprochen, dass ich das evtl. später öffnen würde, aber das hat er nicht ernst genommen, da wir ja erst mal einvernehmlich monogam gelebt haben. Als ich dann (nach 1,5 Jahren) den Wunsch nach Öffnung verspürte, hat das unsere Beziehung in eine tiefe Krise gestürzt - die wir zum Glück überstanden haben.

Mein Tip nach der Geschichte: Überlege Dir vorher sehr genau, ob Du wirklich wieder dauerhaft monogam leben möchtest, und kommuniziere das entsprechend mit Deinem Partner.

Sowohl die persönlichen Lebensumstände, als auch die eigenen Überzeugungen und Werte sind einem steten Wandel unterworfen. Verlust ist wohl schwerer zu ertragen als Gewinn.

Zu dir: Es freut mich, dass du es als positive Erfahrung mitgenommen hast, auf deinen weiteren Weg. Die letzten Monate waren sicherlich sehr aufregend und ereignisreich. Erhole dich erstmal gründlich davon und schaue dann, was du wie mit wem möchtest.