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Emotionen mit anderen verboten

Emotionen mit anderen verboten
Es gibt viele Paare, die das strikt trennen, mit anderen ist es nur Sex, nur körperliches, emotional, darf da nichts emotionales passieren, sonst wäre das fremdgehen. Wie genau sieht dann ein Date mit einem neuen Partner bei euch aus? Was genau bezeichnet ihr als Emotionen? Was ist erlaubt und was nicht?

Das würde mich mal interessieren.
***en Mann
4.098 Beiträge
Es kommt darauf an,möchte man was festes nebenbei lassen sich Emotionen nicht vermeiden.
****ym Mann
219 Beiträge
Ganz ohne Gefühl geht nicht
Sex lässt Hormone ausschütten. Gerade Bindungshormone. Das kann man gar nicht vermeiden. Je länger man sich mit einer Person trifft, desto stärker wird diese Bindung. Ich bin daher der Meinung, dass eine langfristige Affäre ohne Emotionen nicht geht.
Aber das ist erstmal nichts schlechtes.
Zum einen sollte erstmal mit dem festen Partner abgesprochen werden was erlaubt ist. Ich habe nichts dagegen, wenn meine sie sich in ihre Affären verliebt. Wichtigste Grenze ist aber, dass der andere nicht wichtiger wird als ich. Wir reden auch oft direkt darüber und klären damit, wie der Stand ist. In polyamoren Beziehungen klappt sowas meistens gut.
Zudem sind Gefühle auch nicht gleich Gefühle. Nur weil ich etwas verliebt bin, heißt das noch lange nicht, den festen Partner ersetzen zu wollen. Erst wenn diese Gefühle so schwer und wichtig werden, dass die ureigene Beziehung in Frage gestellt wird, ist eine Grenze erreicht.
Emotionslos
Danke für die Neueröffnung des Themas *top*
Die erste Frage ist, denke ich was ist überhaupt eine nicht "erwünschte" Emotion. Wir haben es für uns so definiert das es alles ist was über Sympathie hinaus geht. Natürlich muss man sich sympathisch finden als Grundvoraussetzung für ein Date.
Wenn die Sympathie stimmt dann kann man auch körperlich aktiv werden.
Wenn da mehr als das Gefühl der Sympathie ist reden wir darüber. Wie wir allgemein sehr viel über unsere Gefühle reden. Eine Patentlösung gibt es da nicht.
Ein Date könnte so aussehen das man sich irgendwo trifft, etwas isst und bei Sympathie "körperlichem​ Interesse" ( sorry blödes Wort aber mir fällt gerade kein besseres ein ) geht man im Club auf die Matte oder eben zu einem nach Hause ( oder sonst wo hin )
Für uns bedeutet eine offene Beziehung das wir Sex mit anderen Menschen haben.
Es gibt sicher auch Menschen die mehr als einen Partner lieben können. Wir können es nicht.
Auch brauchen wir keine Abwechslung um festzustellen wie toll wir uns gegenseitig noch finden. Das finden​ wir auch so *zwinker*
Ich habe ja bereits im willkommen thread geschrieben das wir das Thema offene Beziehung so vielschichtig sehen das da jeder sein Weg finden kann.
Wir sind gespannt auf die Diskussion hier.
*********htel Mann
137 Beiträge
Stimme @Zuarym zu
... und bei bevorstehender Erreichung dieser Grenze würde ich erwarten, dass man eben auch offen darüber reden kann.
Das sich bewusst sein über diese Grenze und potentielle "Gefahr" würde ich mal als Vorraussetzung für eine offene Beziehung verstehen. (statt einer wie ich finde etwas menschenfremden Regelung wie: "nur Sex aber bloß keine Gefühle")

LG Spinatwachtel
*****s42 Mann
11.836 Beiträge
Wie soll das gehen - Sex ohne Emotionen.

Sorry, aber wenn ich eine Geliebte habe, dann möchte ich die auch mögen und auch mehr als nur Sex mit ihr. Ansonsten kann ich mir auch ein Astloch im Baum suchen. Da ist ja sonst jede Prostituierte besser dran als eine Geliebte - weil die sich den "emotionslosen" Sex wenigstens bezahlen lässt. *zwinker*

Außerdem - die Gefühle sind genau so frei wie die Gedanken. Wie kann ich jemandem seine Gefühle verbieten (oder mir meine Gefühle verbieten lassen).

Wovor haben diese Menschen Angst, wenn sie ihren Partnern jegliche Gefühle zu ihren Affairen verbieten wollen? *oh* *gruebel*
Emotionen mit anderen verboten...
..nun verbieten kann ich meinem Partner nichts. Aber erwünscht sind Emotionen nicht. Sympathie wie hier bereits geschrieben ist ja ein Muss, aber verlieben wäre schon eine Emotion über die gesprochen werden müsste, ja bei der auch gehandelt werden müsste.

Wir haben diese Szenarien auch besprochen und ich kann nur meinem Partner dahingehend vertrauen, dass er mir versichert hat, sobald sich Verliebtheit einstellen sollte, diese Frau nicht mehr zu treffen. Und ja, ich vertraue ihm dahingehend.

Wie in jeder Absprache Vertrauen ja das Um und Auf ist.

Just my 2 cents
...der weibliche Teil
Guten Abend,

Ich bin die Partnerin von Tom und habe nun den Tread gelesen...
Tatsächlich macht er mich ein bisschen nachdenklich... Ich komme gerade von einem Date mit einem Joy Herren und habe heute für mich entschieden nicht mit ihm schlafen zu wollen, obwohl ich ihn attraktiv und sympathisch finde... Es fühlte sich nicht richtig an, denn ich war mit meinem Kopf bei meinem Freund.
Ich finde zu bedenken ist auch wie oft man die selbe Person trifft, wo man sich trifft und wie die Begegnung der Partner nach einem Treffen mit einem/einer anderen ist...

Ich habe bislang immer für ein offene Beziehung plädiert, meistens weil mir in der Beziehung früher oder später guter Sex und Abwechslung fehlte (und das auch schon nach kurzer Zeit Beziehung und Verliebtheit), in unser jetzigen Beziehung ist das nicht so, wir und unser Sex geht vor und erfüllt mich komplet und ich bin für mich noch gar nicht mit der Frage durch, ob ich überhaupt mit anderen Männern so intim werden möchte wie mit meinem Freund, wenn dieser nicht dabei ist...
Dennoch macht es mir Spaß zu flirten und rumzuknutschen..
Ist man als Paar unterwegs, sehe ich das nochmal anders, weil durch Blicke und die reine Anwesenheit die emotionale Verbindung zwischen den Partnern gehalten wird...
****r59 Mann
1.132 Beiträge
Die Grenze zu nicht erstrebenswerten emotionen hat Goethe seinem Faust in den Mund gelegt : "Verweile nur (Augenblick), du bist so schön“ Sprachs und wurde vom Teufel geholt.
*****s42 Mann
11.836 Beiträge
*********piece:
... aber verlieben wäre schon eine Emotion über die gesprochen werden müsste, ja bei der auch gehandelt werden müsste.
Inwiefern gehandelt?

Es lässt sich ja schwer verhindern, wenn es passiert *zwinker*
Und was ist so schlimm daran? "Schlimm" wäre doch nur, wenn der Partner einen selbst dann nicht mehr liebt.
Das kann auch passieren - aber dafür muss er sich nicht neu verlieben, und eine neue Liebe bedeutet doch auch nicht, dass die "alte" Liebe damit zu den Akten gelegt werden muss. *gruebel*

Ich finde, man kann sich das Leben auch künstlich schwer machen *ggg*
@sorbas42
Mit "es müsste gehandelt werden" meinte ich das, was ich im nächsten Absatz angesprochen habe:
Wir haben diese Szenarien auch besprochen und ich kann nur meinem Partner dahingehend vertrauen, dass er mir versichert hat, sobald sich Verliebtheit einstellen sollte, diese Frau nicht mehr zu treffen.

Es mögen für dich die Grenzen weiter gesteckt sein als für mich, doch für uns gilt in unserer offenen Beziehung emotionale Exclusivität. Jede offene Beziehung hat ihre Vereinbarungen von "go´s" und "no go´s", ob man sich mit diesen Vereinbarungen das Leben schwer macht? Mag sein. Es mag aber auch für eine gemeinsame Basis sorgen.

Und nein, eine alte Liebe muss nicht enden, weil eine Neue beginnt, aber da nähern wir uns schon dem Bereich der Polyamorie, und das ist nicht meine, nicht unsere, Lebensform.
********er62 Mann
2.346 Beiträge
hätte mich auch...
überrascht, wenn in offenen Beziehungen Emotionen erlaubt wären.
Der Konsens offener Beziehungen besteht doch meistens darin, dass Sex zwar erlaubt, Emotionen (gar Liebe?) geradezu gefürchtet werden wie der Teufel das Weihwasser. *ggg*

Liebe zu mehr als einem Partner zuzulassen ist hohe Kunst und ich würde mich gern darauf einlassen, wenn sie mir begegnet. Dies gilt natürlich nicht nur für mich, sondern für meine Partnerin ebenso, die mit mir einer Meinung ist, dass sich Gefühle nicht verbieten lassen.
Das klingt so als wäre man für seine Gefühle nicht verantwortlich da man sie eh nicht steuern kann.

Wobei ich finde es doch ein Unterschied gibt zwischen Gefühlen die Kommen und Gefühlen den ich Raum gebe gibt. Gebe ich den Gefühlen keinen Raum übernehmen sie auch nicht das Kommando über meine Handlung.....
@Siegburger & Sorbas
Aber ihr toleriert schon, dass es auch Menschen gibt, die anders denken und fühlen? Die andere Beziehungen führen als ihr sie führt oder zu führen wünscht?

Irgendwie lese ich aus euren Beiträgen nämlich leichten Zynismus heraus....?
********er62 Mann
2.346 Beiträge
@master_S_piece
warum sollte gerade ich dir deine Gefühle verbieten? *gg*
*****s42 Mann
11.836 Beiträge
Zynismus? Nein.

Nur Verwunderung darüber, dass man das, was wirklich leicht zu steuern ist (mit wem ich Sex habe) erlaubt ist, aber Gefühle, die sich nur schwer bis gar nicht beeinflussen lassen (höchstens die Reaktionen darauf kann man unterdrücken) sind nicht erlaubt.

Das ist für mich irgendwie schwer nachvollziehbar, deshalb frage ich nach.

Das ist für mich wie: “Es ist mir egal, mit wem du tanzt und welche Art von Tanz - aber Spaß dabei haben darfst du nicht.“

Und wie wird das geregelt, wenn die Affaire sich in den Partner verliebt, der Partner sich aber nicht in die Affaire?
Nur Verwunderung darüber, dass man das, was wirklich leicht zu steuern ist (mit wem ich Sex habe) erlaubt ist, aber Gefühle, die sich nur schwer bis gar nicht beeinflussen lassen (höchstens die Reaktionen darauf kann man unterdrücken) sind nicht erlaubt.

Deshalb auch mein allererster Satz hier: VERBOTEN werden Gefühl nicht, das ist auch nicht möglich, das wissen wir alle. Sie sind nur nicht erwünscht.
Treten sie auf, wäre Gesprächs- und Handlungsbedarf. Das kann auch unsere Trennung bedeuten. Ich und mein Partner sind Menschen, die nur mit einer Person eine Beziehung führen können und wollen. Ich für meine Person bin außerdem ein Mensch, der nur EINEN Mann lieben kann (das hat die Vergangenheit mir gezeigt).

Und wenn die Affäre sich in einen von uns verlieben sollte und dies offenbar wird, sind weitere Treffen ebenso ausgeschlossen. Dieses Szenario hatte mein Partner schon.
Ich schreib jetzt mal nicht vom Handy *ggg*

Ich stehe da in der Mitte.

Zum Einen gibts da Menschen die Gefühle nicht beeinflussen könner, oder es auch nicht wollen. Passiert soetwas und Gefühle zur "Affäre" tauchen auf, ist das entweder überhaupt kein Problem bei polyamoren- oder der mit der geringsten Akzeptanz packt die Sachen und verabschiedet sich. Das kann die Affäre sein oder auch der Partner/in.
Was hier als "Zynismus" beschrieben wird ist vielleicht mehr Wahrnehmung als Substanz. Auch ich nehme das wahr. Der Unterton verleitet wirklich dazu, das man zumindestens meint, polyamore haben den neuen gravierenden Entwicklungsschritt in der menschlichen Entwicklung vollzogen, und bedauern all jene die dieses Meilenstein menschlicher Evolution noch nicht vollzogen haben. Auch in manchen Threads wittert man hinter jedem "Meine" sofort Besitzanspruchsdenken welcher mit einem Anflug von Exorzismus begegnet wird. Wie gesagt, so die Wahrnehmung, die vermutlich gar nicht so stimmt.

Zum anderen gibt es Paare, die Gefühle zu Affären kategorisch ablehnen. Gut ist wenn man sich trotzdem damit auseinandersetzt. Diese Auffassung bedingt, das man Herr über seine Gefühlswelt ist. Das Gefühle aufkommen ist eine Sache- ihnen nachzugehen eine Andere.

Auch ich bin wie gesagt der Meinung das Gefühle bei affären nix zu suchen haben, weswegen ich Langzeitkontakten gegenüber misstrauisch bin. Man eröffnet damit zwangsweise Ebenen, die das Entstehen von Gefühlen begünstigen.
Wenn Gefühle bei meiner Partnerin bzgl. einer affäre aufkommen würden, würde ich von ihr wollen das sie den Kontakt abbricht und den Gefühlen keinen Raum lässt. Bevor man mich der Steinzeit bezichtigt will ich es erklären:
Diese Erwartung kommt nicht aus einer Erwartungshaltung meinerseits. Ich erwarte, das sie das einhält, was SIE mir versprochen hat, und was SIE selbst aufgestellt hat. Es geht also nicht um Bevormundung sondern das sie verantwortlich damit umgeht was SIE versprochen hat.

Ich verfolge in letzter Zeit mit Argwohn das wir (als Menschen) immermehr das machen was uns die Umstände nahelegen. Als wenn unser freier Wille von uns gewichen ist. Vielleicht wär die Ausgießung des heiligen Geistes (creator spiritus) mal wieder dran. Eine Kreation ist etwas was aufgrund eines Wolllens (aktiv) entssteht, und nicht aufgrund von Umständen (reaktiv) passiert. Solange wir als Paar gemeinam AKTIv unsere Beziehung gestalten (creation, aktives Eingreifen ist Bedingung), werden Umstände (wie Gefühle) nicht willkommen geheißen, weil wir es so wollen. Ja, es ist Arbeit. Und gutes reflektieren notwendig. Aber unserer Verbindung ist darauf ausgelegt. Tolerante Vielfalt in Beziehungsfragen sollte auch beinhalten dürfen, sich bei einigen Ansichten am einigermaßen "historischen Vorbild" orientieren zu dürfen. Ich meine wir machen das ja zum Schutz (!) der Beziehung und nicht weil wir uns schon immer mal selbst kasteien wollten.
Vielen Dank BICINUM für diesen ausführlichen Beitrag. Er spiegelt zu 100 % meine/unsere Denk- und Lebensweise wieder. *top*
*****s42 Mann
11.836 Beiträge
WIE kann man Gefühle nicht beeinflussen?

Nehmen wir einfach Schmerz.
Wenn ich mir in die Hand schneide, spüre ich den - das kann ich nicht verhindern (außer, ich habe vorher durch entsprechende Drogen mein Schmerzempfinden abgeschaltet).
Natürlich kann ich meine Reaktion darauf steuern. Ich kann laut aufschreien, still vor mich hin fluchen oder auch nur ein wenig vor Schmerz die Augenbrauen zusammenkneifen und jede andere Reaktion unterdrücken, wenn ich das entsprechend trainiert habe.
Wobei ich einen kurzen Aufschrei für durchaus normal ansehe, den man auch nicht unterdrücken muss.

Ähnlich sehe ich es auch mit der Liebe oder dem Verlieben (was ich übrigens klar unterscheide - und Liebe setzt kein vorheriges Verlieben voraus, die kann auch allmählich durch regelmäßigen Umgang miteinander erwachsen).
Wenn es passiert, kann man das nicht verhindern. Die Gefühle sind da, ob man es will oder nicht.
Die Reaktion darauf kann man sicherlich steuern: Man kann die Gefühle annehmen und mehr oder weniger nach außen zeigen und ggf. auch ausleben (vor allem, wenn sie hier bei der Liebe erwidert werden). Oder man unterdrückt sie in sich und verkneift sich jedes Zeigen dieser Gefühle nach außen.

Und jetzt frage ich noch einmal:
Ihr schreibt euch also (aus Liebe zueinander - vermute ich mal) gegenseitig vor, eure eventuell aufkommenden liebevollen Gefühle zu anderen Menschen (mit denen ggf. sogar erotisch-sexuelle Kontakte bestehen) nicht ausleben zu dürfen, sondern jegliche positive Reaktion darauf zu unterdrücken und ggf. auch den Kontakt zu dem anderen abzubrechen?
Oder aber, wenn der Andere das nicht will oder kann, die bestehende Beziehung (die, in der ihr euch liebt) zu beenden?

Wenn ihr das mit "Ja" beantwortet, dann frage ich mich, was für euch "Liebe" ist ... *oh*

Für mich wäre so ein Verbot schon allein aus der Liebe zu einer Partnerin heraus undenkbar.
Wenn ich jemanden liebe, dann bin ich bestrebt, alles in meiner Macht stehende zu tun, dass der andere glücklich ist. Ggf. sogar so, wie in "I will allways love you" von Whitney Houston *g* (oder ist das eure Intension, wenn ihr euren Partner verlasst, weil er auch eine(n) Andere(n) liebt?)
*****s42 Mann
11.836 Beiträge
****NUM:
Der Unterton verleitet wirklich dazu, das man zumindestens meint, polyamore haben den neuen gravierenden Entwicklungsschritt in der menschlichen Entwicklung vollzogen, und bedauern all jene die dieses Meilenstein menschlicher Evolution noch nicht vollzogen haben.
Jetzt komme ich mal ein wenig "neunmalklug" daher *zwinker* :
Nicht einmal 20% der menschlichen Gesellschaften leben strikt monoamor, und in früheren Zeiten waren es noch weniger (monogam - also im sexuellen auf einen Partner dauerhaft fixiert - sind es noch weniger, da auch in den meisten monoamoren Beziehungen außerhalb dieser sexuell agiert wird, versteckt und heimlich oder auch mit Wissen und Einverständnis der Partner).
Die gleichzeitige Liebe zu mehreren Menschen ist also ganz gewiss kein "neuer gravierender Entwicklungsschritt in der menschlichen Entwicklung" *ja*
Es ist nur eine andere Art, die Liebe zu leben, als es viele in unserer "neuchristlichen Moralwelt" gelernt haben. "neuchristlich" deshalb, weil das vor ein paar Jahrhunderten auch noch anders war.

Aber egal - zurück zur eigentlichen Problematik.
Als wenn unser freier Wille von uns gewichen ist.
Genau, der freie Wille, das Leben selbstbestimmt zu gestalten, weicht dogmatischen Moralnormen und drastischen Sanktionen, wenn diese nicht eingehalten werden ...

Wie wäre es eigentlich, wenn der Partner/die Partnerin ankommt und sagt: "Du, ich habe mich in meine(n) Kolleg[e/i]n total verliebt. Durch die Arbeit haben wir uns näher kennengelernt, und irgendwie ist da jetzt eine emotionale Bindung zwischen uns - ähnlich wie bei uns beiden. Aber wir haben vereinbart: Kein Sex unter Kollegen, unsere Liebe bleibt rein platonisch." ?

Wäre so eine Liebe OK?
____________________
****NUM:
Diese Erwartung kommt nicht aus einer Erwartungshaltung meinerseits. Ich erwarte, ...
klingt irgendwie widersprüchlich, oder? *zwinker*
... das sie das einhält, was SIE mir versprochen hat, und was SIE selbst aufgestellt hat. Es geht also nicht um Bevormundung sondern das sie verantwortlich damit umgeht was SIE versprochen hat.
Da bin ich bei dir.
Wer etwas verspricht, muss das auch halten - oder aber das Versprechen auflösen, wenn es nicht einhaltbar ist. Dann kann man etwas neues Vereinbaren und sich ggf. auch wieder neu versprechen.

Nur: In welcher Partnerschaft hat wirklich jeder Partner dem anderen eigenverantwortlich und aus freien Stücken heraus (also nicht, um einer eventuellen Erwartungshaltung des Anderen zu entsprechen) versprochen, nur für den anderen Partner und nie einen anderen daneben liebevolle Gefühle zu entwickeln - und das vielleicht auch noch ein Leben lang?
Und zum Zweiten: Wie realistisch wird so ein Versprechen wahrgenommen? Wenn jemand verspricht: "Ich hole dir die Sterne vom Himmel", wird das auch niemand ernsthaft so annehmen.
Was ich damit sagen will: Ist ein eventuell so ausgesprochenes Versprechen ("Ich werde auf immer und ewig nur dich lieben und niemanden sonst") wirklich wörtlich so gemeint?

Wenn aber eine solche Vereinbarung im Miteinander, im offenen Gespräch von beiden Seiten bewusst so getroffen wurde - OK, JA, dann muss man sich daran halten. Das sehe ich auch so.

Aber geht es in der ursprünglichen Fragestellung nicht darum, ob und warum man genau so etwas miteinander vereinbart: "Keine Gefühle zu Affairen, sonst Ende der Beziehung (also, einer von beiden)!" ?
20% Monoamor? D.h. 80% der Menschen lieben gleichzeitig mehrere? Gibt es dafür Quellenangaben? Ich bezweifle diese Aussage.

Noch einmal: es geht hier nicht um verbieten oder vorschreiben. Du kannst dir einfach nicht vorstellen, dass zwei Menschen Vereinbarungen treffen, die von beiden so gewollt sind. Nicht mein Problem, sondern deines.

Wenn ich jemanden liebe, dann bin ich bestrebt, alles in meiner Macht stehende zu tun, dass der andere glücklich ist.
Und das trifft es auf den Punkt. Sowohl ich als auch mein Partner wären NICHT glücklich wenn einer von uns jemand anderen lieben würde. Und genau deshalb treffen wir im beiderseitigen Einverständnis Entscheidungen, die dies verhindern sollen.

Du und deine Partnerin freut euch füreinander und seid glücklich, wenn der Partner jemand anderen liebt. Ist doch perfekt für euch! Ich kann das nicht nachvollziehen, muss ich aber auch nicht. Meine Gefühlswelt ist eben eine andere. Akzeptiert. Ich bitte aber auch darum meine zu akzeptieren. Du wirst sie auch durch 100 Fragen und Antworten nicht verstehen, genau so wenig wie ich deine.
Liebe ohne anfängliche Verliebtheit kenne ich nicht. Aber ich finde diese gewisse Verknalltheit in der man sich ruhig suhlen "darf" wirklich schön und irrsinnig beflügelnd. Auch für die eigene Beziehung.
Und gefühlt in 95% der Fälle hat der neue eh irgendwann eine Macke, die die Gefühle wieder ernüchtern lassen. In den verbleibenden 5% weiß man, dass man nichts über Jahre aufgebautes wegwirft nur weil vergängliche Schmetterlinge und rosa Brille Alarm schlagen.

Ich könnte aber auch langfristig keinen Sex mit jemandem haben den ich nicht zumindest sehr, sehr lieb habe und als Menschen sehr schätze *ggg*


Und wenn die Affäre sich in einen von uns verlieben sollte und dies offenbar wird, sind weitere Treffen ebenso ausgeschlossen. Dieses Szenario hatte mein Partner schon.
Das ist doch dann aber Problem dieser Person. Was habt ihr damit zu tun? Wenn er/sie damit klar kommt einen weiter zu sehen ist das doch kein Thema.
Das ist doch dann aber Problem dieser Person. Was habt ihr damit zu tun? Wenn er/sie damit klar kommt einen weiter zu sehen ist das doch kein Thema.
Wenn man einmal die Erfahrung gemacht hat, dass manche damit eben ganz und gar nicht klar kommen, sieht man das etwas vorsichtiger.
*****s42 Mann
11.836 Beiträge
*********piece:
20% Monoamor? D.h. 80% der Menschen lieben gleichzeitig mehrere? Gibt es dafür Quellenangaben? Ich bezweifle diese Aussage.
Der Zweifel steht dir frei.

Und ich habe auch nicht gesagt, dass 80% der Menschen gleichzeitig mehrere lieben. Aber für mehr als 80% der Menschen ist es in ihrer Gesellschaft völlig normal, mehr als nur einen Menschen (partnerschaftlich) zu lieben.
Teilweise (wie in den arabischen Ländern) ist das Ausleben dieser Liebe nur den Männern vorbehalten, aber das Dogma "Du kannst/darfst nur Eine(n) lieben" gibt es so gesellschaftlich verankert und verbreitet nur in Europa und Nordamerika - und auch erst seit ca. 2 Jahrhunderten.

Aber darum geht es mir gar nicht - jeder soll leben, wie er es für richtig hält und wie er glücklich ist. Mir ging es nur um die Behauptung, dass "Monogamie" die Normalität wäre und alles andere nur "neumodische Erfindungen".

Und in dieser Diskussion geht es mir darum zu erfahren, was die Beweggründe sind, seinem Partner eben nicht zuzugestehen, auch Gefühle für andere Menschen zu entwickeln (selbst wenn man es für sich selbst nicht möchte oder kann - aber der Partner, den man liebt, kann und will es vielleicht?).
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