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Kommunikation/Information in einer offenen Beziehung

*******ella Frau
472 Beiträge
Themenersteller 
Kommunikation/Information in einer offenen Beziehung
Hallo zusammen,
mein Partner und ich sind seit rund einem Jahr ein Paar, wohnen jedoch (noch) nicht zusammen.
Wir haben immer mal wieder Meinungsverschiedenheiten was die Information über die jeweiligen Dates betrifft.
Ich verstehe eine offene Beziehung so, dass man als Paar eben offen ist bzw. darüber spricht, wann man mit wem ein Date hat. Ich möchte das jeweils im voraus kommunizieren im Sinne von Information, da müssen auch überhaupt keine Details dabei sein.
Mein Partner hingegen vertritt eher die Haltung "was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss" und möchte diese Informationen von mir eigentlich nicht. Er ist auch der Meinung, dass er mich nicht unbedingt informieren muss über seine Dates. Er empfindet das als Rechtfertigung, was ich wiederum nicht so ganz nachvollziehen kann.
Da wir uns sehr viel sehen und als Paar auch sehr intakt und eng zusammen sind, lässt es sich nicht vermeiden, dass ich es mitbekomme, wenn eine andere Frau in seiner Wohnung war. Spreche ich ihn dann darauf an, reagiert er gereizt.

Mich würde sehr interessieren, wie ihr das handhabt. Ich bin mir bewusst, dass es diesbezüglich nicht die einzig richtige Variante gibt. Hoffe jedoch auf ein paar Inputs, wie wir das regeln könnten, dass es für beide stimmig ist.

LG Sandrabella
*******nce Mann
142 Beiträge
Kommunikation
Wir halten es in deinem Sinne. Das ist für uns Voraussetzung für die offene Beziehung. Ich fühle mich dadurch in keiner Weise gegängelt.
Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass alle Partner, die darüber nicht reden wollen, das ganze noch nicht final verarbeitet haben. Das ist ein Ausblenden der Tatsachen zum eigenen Schutz, da man noch eine ganze Menge Arbeit an der Eifersucht vor sich hätte und das beispielsweise aus Bequemlichkeit nicht angeht.

Wenn du ihm mehr verrätst würde er eifersüchtig werden, daher bevorzugt er es darüber nicht zu sprechen. Das ganze wird sich aber über die lange Zeit nur anstauen und irgendwann wird es überlaufen in irgendeiner blöden Situation, in der es vielleicht eh schon dicke Luft gibt.

Sowas sollte man vermeiden. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass man sich die wildesten Orgien ausmalt, wenn man nichts weiß. Zudem vermutet man jedes mal, wenn er/sie keine Zeit hat, dass ein Date dahinter stecken könnte oder jedes mal wenn er/sie länger auf Arbeit ist, sowas macht einen doch verrückt?
Wenn man dagegen einige Dinge davon berichtet bekommt merkt man, dass es eben meistens ganz und gar nicht perfekt lief.
*******ella Frau
472 Beiträge
Themenersteller 
genauso wie du es beschreibst, geht es mir. Er trifft sein Date oft montags, tagsüber. Und jeden Montagmorgen wenn ich mich von ihm verabschiede denke ich, ob sie wohl nachher kommt, was ich total blöd finde von mir.
Wenn ich ein Date habe, erwähne ich das jeweils und erzähle ab und zu auch etwas über diese Person. ich spüre aber, dass mein Partner damit nicht wirklich klar kommt, was ich wiederum sehr schade finde.
Ich selber bin auch nicht ganz eifersuchtsfrei. Wenn ich die Informationen habe, kann ich jedoch gut damit umgehen. Ohne diese Information fühle ich mich hintergangen.
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Alles ist möglich - "Don't ask - don't tell" oder auch ein offenes Reden über das, was man außerhalb der (Zweier-)Beziehung macht bis dahin, dass man seine Affairen in das gemeinsame Beziehungsleben mit einbezieht (soweit diese das auch möchten).

Problematisch wird es immer dann, wenn da grundsätzlich verschiedene Auffassungen aufeinander prallen, weil eben der "Nicht-erzählen-wollende" eben meist auch nix wissen will, während der Partner, dem eine offene Kommunikation auf über Aktivitäten außerhalb der Partnerschaft wichtig ist, oft nicht nur seine Erlebnisse (mit-)teilen will, sondern auch neugierig auf die des Anderen ist.

Kurz: Eine feste Norm gibt es dafür nicht (und das ist auch gut so), aber es sollten schon alle Beteiligten in ihren Wünschen und Vorstellungen von der offenen Beziehung zueinander kompatibel sein *g*
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Nachtrag (ganz vergessen):

Ich könnte mir für mich eine Beziehung ohne Kommunikation miteinander über das, was man so erlebt, gar nicht vorstellen. Und da natürlich vor allem auch über das, was man ohne seinen Partner so erlebt - die gemeinsamen Erlebnisse hatten ja eh beide *zwinker*
*******rbe Frau
184 Beiträge
Da könnt ihr wirklich nur euren eigenen Weg finden.

Wir handhaben es so, wie du es beschreibst und dir wünschst. Vorher wird darüber gesprochen, dass und wann ein Treffen stattfinden soll, manchmal auch mit der Frage verbunden, ob da schon etwas gemeinsames geplant war oder der Tag noch frei ist. Das haben wir so gehandhabt als wir noch nicht zusammen gewohnt haben und das ist auch jetzt noch so. Außerdem war die eigene Wohnung immer tabu, das war uns beiden auch wichtig, zu wissen, dass während unserer Beziehung diese Räume auch nur uns gehören. Das klingt vielleicht seltsam, war aber sehr angenehm für uns.

Wenn ihr da beide so gegenteilige Auffassungen habt, finde ich das aber schwierig. Ich kann eure beiden Bedürfnisse nachvollziehen und jeder hat sicher seine eigenen (emotionalen) Gründe dafür, auf Dauer aber wird das wahrscheinlich nicht gut laufen. Vielleicht könntet ihr ja einen Kompromiss finden? So etwas wie: erzählt wird nur, wenn der andere fragt oder ein Date wird angekündigt, aber wie es war, wie die andere Person so ist und was passiert ist, bleibt beim Datenden selbst?
Auch wir handhaben es wie du es dir wünscht.
Alles andere hat so einen Beigeschmack von verheimlichen.
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Jeder Mensch hat seine Tabu-Zonen, jede Beziehung genau so (zumindest sollte es so sein, finde ich). Die zu respektieren gehört für mich zu einem sozialen Miteinander (nicht nur innerhalb einer Beziehung).

Mit meiner Mone war das eigene Haus auch tabu, und es gibt auch jetzt noch (7 Jahre nach unseren 30 gemeinsamen und schönen Jahren) viele Orte, die für mich zusammen mit anderen Frauen tabu sind. Das ist unsere eigene, unwiederbringliche Erfahrungswelt, die ich so gut wie möglich und ohne neue Eindrücke in meinen Gedanken und Erinnerungen erhalten möchte.

Und wer solche Tabu-Zonen (Orte, aber auch Aktivitäten und ähnliches) nicht respektieren kann oder will, der hat in meinem engeren Lebensumfeld nichts zu suchen, da bin ich auch knallhart *g*
Voraussetzung ist natürlich, dass man darüber dann auch spricht - spätestens dann, wenn solche Tabu-Gebiete berührt werden könnten.
*******rbe Frau
184 Beiträge
*****s42:
Das ist unsere eigene, unwiederbringliche Erfahrungswelt, die ich so gut wie möglich und ohne neue Eindrücke in meinen Gedanken und Erinnerungen erhalten möchte.

Das hast du schön gesagt. So geht es uns auch. *zwinker*
**********Biker Mann
85 Beiträge
Hoi Sandrabella...
... es gibt da eine ganz gute Homepage (http://www.offenebeziehung.com), die ziemlich viel behandelt. Es hat dort auch gute Regeln und Anleitungen. So als Inputgeber taugt die Seite.

Jetzt kommt das ABER. Ich denke, dass es so viele Formen der offenen Beziehung gibt, wie es Paare gibt, die das praktizieren. Um Dir das zu verdeutlichen - ich habe letzthin im Internet ein Rezept für Capuns gesucht. Beim ersten Eintrag habe ich gelesen "Es gibt in etwa so viele Capuns-Rezepte wie es Bündner Schwiegermütter gibt!" Das heisst in etwa soviel - nimm ein paar Rezepte und probier es aus. Das Rezept oder die Rezepte, die Dir am besten passen, wirst Du in Zukunft auch kochen. Diejenigen, die nicht nach Deinem Geschmack sind, wirst in den Kübel werfen und vergessen.

Und jetzt komme ich zum Punkt. Genau so verhält es sich auch bei der offenen Beziehung. Am Start wissen beide nicht so recht, wie gehe ich mit dem jetzt um. Dann kommt der Punkt, wo mal versucht wird. Dann stellt man fest, dass dieses oder jenes nicht so gut ist und dann will man reden. Und dort liegt die Schwierigkeit. Man kann nicht von Beginn etwas festlegen, was man ja noch gar nicht kennt. Es ist ähnlich wie beim Rezept. Man muss es versuchen. Beim ersten Mal gelingt das noch nicht so gut, beim zweiten Mal schon besser, die Gewürze werden verfeinert und so weiter. Genau so müsste es in der offenen Beziehung laufen. Denn im Grund heisst offene Beziehung folgendes. Die Liebe gilt dem Partner. Mit den anderen Partnern pflegt man sexuellen Kontakt, ohne aber einen Beziehung wie in der Hauptbeziehung aufzubauen. Es bleibt beim Sex und soll nicht zur Liebe kommen. Sonst ist es keine offene Beziehung mehr sondern geht mehr in die Richtung polyamore Beziehung(en). Ich weiss, das ist schwierig zu verstehen.

Bei uns war es so, dass sie eine offene Beziehung vorgeschlagen hat. Ich wusste zuerst überhaupt nicht, wie ich mit dem umgehen soll. Darf oder soll ich darüber reden? Soll ich es für mich behalten? Was will sie wissen? Was soll ich erzählen? Und so weiter und so fort. Wir haben dann abgemacht, dass wir uns zu Beginn nichts erzählen sondern einfach mal versuchen. Die einzige Bedingung war, dass die Hauptbeziehung auf Liebe basiert und die Nebenbeziehung auf Sex. Diese Bedingung stammte von ihr. Dies mit der Begründung, dass Sex etwas Intimes sei und sie niemanden kompromittieren wolle. Ich konnte das nachvollziehen und so behielten wir es anfänglich für uns. Persönlich kenne ich keine Eifersucht, deshalb wäre es mir "sowieso" egal gewesen mit wem sie neben mir Sex hatte. Was dann aber geschah, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Unsere Beziehung wurde durch das Öffnen richtiggehend "befruchtet". Durch das Kennenlernen von neuen Menschen kamen neue Praktiken und Formen des Liebeslebens auf uns zu, die wir vermutlich so nicht kennen gelernt hätten. Dadurch begann bei uns das Gespräch mit ganz einfachen Fragen wie "Wo hast Du denn das her oder wie bist Du denn darauf gekommen?" So haben wir uns dann immer mehr geöffnet und uns erzählt, dass wir uns treffen. Dann haben wir uns im Anschluss Fotos gezeigt, mit wem wir uns getroffen haben bis hin zu heute, wo wir uns im Vorfeld schon sehr gut absprechen. Ein kleines Beispiel. Zu Beginn waren es MF bzw. FM-Treffen. Heute kann es durchaus sein, dass wir uns zu einem MMF oder MFF oder mehr verabreden.

So gesehen verdient unsere heutige Beziehung die Bezeichnung "offene Beziehung" obwohl sie es zu Beginn eigentlich gar nicht war. Über Versuche und Gespräche - und das war ein langer Weg - sind wir dorthin gekommen, wo wir heute stehen. Ich weiss mittlerweilen auch, dass es kein Richtig oder kein Falsch gibt. Auch hier ist es durchaus erlaubt einen Fehler zu machen. Wer das Gespräch sucht, der findet eine Lösung und wird am Ende zufrieden sein. Aber diesen Weg muss jedes Paar für sich gehen und dort gibt es kein Richtig oder Falsch sondern halt eben nur ein Gemeinsam!

Ich wünsche Dir weiterhin viel Spass auf Deinem Weg. Und ich bin mir sicher, dass ihr das mit der Kommunikation auch noch hinbringt, so dass es für beide Seiten stimmt!

Liebe Grüsse Pit
Beitrag
Hallo, also ich kann nur sagen wir halten es so wie Du dir das vorstellst, wir reden viel und wissen gegenseitig wer sich wann und wo und mit wem trifft. Ich finde das auch wichtig offen und Ehrlichkeit sind doch gewisse Grundwerte einer offenen Beziehung, wenn ihr es ohne Offenheit und heimlich machen würdet ist es ja fremdgehen.
Wobei ich sagen muss das es mir auch gelegentlich schwer fällt alles preisgegeben was man sich so schreibt und so, da kommt es darauf an wie offen man es hält, nur erzählen das man jemanden trifft oder auch noch Info über denjenigen zu bekommen. Ich lebe besser damit etwas über denjenigen zu wissen, aber das muss jeder für sich selber herausfinden.
*****s42 Mann
11.844 Beiträge
Ich finde den Umgang in einer offenen Beziehung gar nicht so kompliziert.

Man muss sich einfach nur von allem trennen, was man vorher mühselig über Zweierbeziehungen, Sexualität und Moral eingehämmert bekommen hat und dann so leben, wie es beiden gut tut.

Dazu ist es einfach mal wichtig, miteinander auch darüber zu kommunizieren, was einem gut tut - das ist das Wichtigste in jeder Partnerschaft. In strikten Zweierbeziehungen gibt es nur weniger "Freiheitsgrade", so dass eine fehlende Kommunikation nicht so schnell auffällt - man hat ja quasi nur eine Richtung, in die beide zu laufen haben, wenn sie sich an die von außen vorgegebenen Regeln halten *zwinker*
********lker Mann
36 Beiträge
Kommunikation bzw.Infos
Ohne die Infos wann und wo meine Frau und ich dates haben, würde unser Leben im Chaos enden.

Wir sind seit vielen Jahren verheiratet, haben zwei Kinder .
Ohne austauschen von Informationen über treffen könnten sich dates überschneiden und wer passt dann noch auf die kleinen auf?

Kommunikation ist das A und O, auch in Bezug auf ihre und meine Sicherheit!

LG Eddie
*****s42:
Man muss sich einfach nur von allem trennen, was man vorher mühselig über Zweierbeziehungen, Sexualität und Moral eingehämmert bekommen hat und dann so leben, wie es beiden gut tut.

Ganz so einfach ist es nicht. Wie ich schon im Anderen Thread geschrieben habe, ohne gemeinsame Werte geht es nicht. Sowohl darüber reden (ggf. nur auf Nachfrage) als auch das Verschweigen von erotischen Abenteuern ist möglich, beides muss jedoch von beiden Partnern so gewollt sein, und in ihr Wertesystem passen. passt es nicht ins Wertesystem wird es kritisch. Dann wird die Nachfrage zur Aufforderung zur Rechtfertigung und das Verschweigen zur Verheimlichung. Ist einer der Werte der Beziehung absolute Offenheit (u.U. auch um Eifersucht vorzubeugen), dann ist Reden die gute Entscheidung. Ist der Wert eine hohe Individualität, ist Schweigen vielleicht besser. Kompliziert wird es, wenn es unterschiedliche Werte gibt, der eine will reden, der Andere sich nicht rechtfertigen - der eine will schweigen, der andere nicht das ihm etwas verheimlicht wird.

Also alles eine Frage der persönlichen Werte, und welche Werte gemeinsam gelebt werden (sollen).
Bei uns war es zu Anfang ähnlich, Sie wollte nichts wissen, was mich gestört hat. Ich entgegen habe von Anfang an gesagt, dass ich es ABSLOUT wissen will. Nach dem ersten mal habe ich sie solange genervt, bis sie es wissen wollte. Allerdings entgegen zu meinem Wunsch, hat sie wiederum geschwiegen bis ich es anderwärtig rausgefunden habe, danach bin ich total ausgetickt und hab ernsthaft nach 10 Jahren über eine Trennung nachgedacht.

Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß, trifft bei mir wohl im Gegenteil zu, denn wenn man nicht reden tut, kann man auch direkt Fremd gehen, und sich scheiden lassen. Zumindest meine Auffassung. Deswegen will ich alles wissen. Natürlich habe ich auch negative Gefühle, schließlich haben wir Männer den Instinkt unser Weibchen vor Konkurrenz zu schützen, aber ich denke das vergeht *baeh*


Reden ist und bleibt das A und O in einer O.B. ansonsten baut sich Frust oder Missverständnisse auf, und es geht früher oder später schief.
*******rbe Frau
184 Beiträge
**********ain83:
Allerdings entgegen zu meinem Wunsch, hat sie wiederum geschwiegen bis ich es anderwärtig rausgefunden habe, danach bin ich total ausgetickt und hab ernsthaft nach 10 Jahren über eine Trennung nachgedacht.

Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß, trifft bei mir wohl im Gegenteil zu, denn wenn man nicht reden tut, kann man auch direkt Fremd gehen, und sich scheiden lassen. Zumindest meine Auffassung. Deswegen will ich alles wissen. Natürlich habe ich auch negative Gefühle, schließlich haben wir Männer den Instinkt unser Weibchen vor Konkurrenz zu schützen, aber ich denke das vergeht

Ugh, aber warum tickst du aus, wenn du so eine Grenze bewusst überschreitest? Und wie hast du es rausgefunden? Ist das nicht dann eher eine Art den anderen auf einer anderen Ebene zu hintergehen? Also es ging hier ja nicht um Betrug, ihr habt eine Vereinbarung. Deswegen bin ich da etwas kritischer und frage nach, weil es mich interessiert.
Vielleicht hat das ja auch etwas mit deiner Auffassung "Männer" hätten den Instinkt ihr "Weibchen" vor Konkurrenz zu beschützen zu tun. Soweit ich weiß enden solche "männlichen" Urinstinkte dabei, den Nachwuchs als den eigenen zu identifizieren und sich seiner nicht zu entledigen. Aber in einer offenen Beziehung, so dachte ich zumindest bisher, geht es darum, dass man so weit in seiner eigenen Beziehungsentwicklung ist, dass man den/die Partner/in nicht als Besitz ansieht, sondern als eigenständigen Menschen, der gehen kann, wenn er das möchte. Weißt du wie?
Ausgetickt bin ich einfach weil sie geheimnisse vor mir hatte, was in einer OFFENEN definitiv FEHL AM PLATZ ist? Oder hab ich da was falsch verstanden?!
*******rbe Frau
184 Beiträge
Ausgetickt bin ich einfach weil sie geheimnisse vor mir hatte, was in einer OFFENEN definitiv FEHL AM PLATZ ist? Oder hab ich da was falsch verstanden?!

Nein, nicht unbedingt. Ihr habt eben keine gemeinsame Basis, was den Umgang mit den Affären/Erlebnissen außerhalb der Beziehung angeht. Das heißt dann nicht automatisch, dass man Geheimnisse voreinander hat. Vielleicht wollte sie dir das auch einfach nicht sagen, weil sie noch nicht bereit dazu war oder weil sie gewisse Dinge aus eurer Beziehung raushalten möchte, die diese auch nicht betreffen oder weil sie vielleicht befürchtet, dass es unangenehm für dich werden könnte? Was ist, wenn der Sex besser ist als in der Beziehung, jedoch der Beziehung nichts wegnimmt und auch der Liebe nicht, vielleicht möchte man das seinem Partner nicht unter die Nase reiben? Vielleicht, so geht es zum Beispiel mir persönlich, ist mir das auch einfach manchmal zu intim. Wenn ich bei einem anderen bin, dann teilen wir diese Zeit miteinander und zwar nur wir. Wir sprechen nicht detailliert darüber wie der Sex in meiner Beziehung ist, es geht den anderen auch nichts an, es ist meine Entscheidung dort zu sein und die Zeit gehört dann eben genau dieser ganz anderen zwischenmenschlichen Beziehung. Umgekehrt aber bin ich auch nicht der Auffassung, dass mein Partner dafür aber alles erfahren darf und muss, was da in dieser Zeit mit einem anderen passiert ist. Das gehört genauso dann dem anderen und mir und hat ebenso einen gewissen Schutz verdient, so wie die Beziehung zu meinem Partner auch. Alles, was wir uns erzählen, erzählen wir uns auf einer freiwilligen Basis. Wir fragen, wenn wir etwas wissen wollen und können genauso gut sagen "Ich möchte da jetzt nicht drüber sprechen." und es ist okay.
Was ich mir jedoch schwierig und ungesund vorstelle ist das Drängen dahin, unbedingt wissen zu wollen, was passiert ist, obwohl der andere es einem nicht sagen möchte. Wir sind ja eigenständige Menschen, mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Dafür muss man Kompromisse finden, aber ein Drängen und dann auch noch ohne Informationen vom Partner herauszufinden, was passiert ist, klingt nicht so als könnte das auf Dauer wirklich gut gehen.
Moment jetzt nicht die Sachen verdrehen, so habe ich das nicht geschrieben, ich habe nicht gesagt das ich wissen will WAS sie mit ihm macht, es ging darum dass sie mir sagt DASS sie was macht. Schon alleine damit ich einfach weiß wo sie ist? Und ja, sie wollte es mir nicht sagen weil sie dachte ich würde damit nicht zurecht kommen, was aber nicht der Fall war.
Also ich verstehe wo Klangfarbe hinaus will. Das sind beides verschiedene Dinge. Beziehung heißt nicht Beziehung. Klangfarbes Bedeutung von Beziehung basiert vollkommen auf dem Konzept Individualität, bei dir ist es Gemeinschaft. Bei mir übrigens auch. Beide Arten Beziehung zu verstehen bzw. zu deuten haben ihre Vor- aber auch ihre Nachteile.

"Das erzähl ich dir nicht" ist bei denen, die Beziehung mit Gemeinschaft übersetzen (Das Einssein von zwei Menschen) immer zum Problem. Dafür ist das "Auseinanderleben" ein größeres Problem bei Menschen, die eine Beziehung führen welche dennoch auf Individualität beruht. Also ist die Hauptfrage immer erst wie man das Konzept Beziehung versteht. Ist das EIN Paar, oder sind es ZWEI Menschen?
****eau Paar
24 Beiträge
@sandrabella (ER schreibt):
Unsere Beziehung zu öffnen, war ein sehr langer Prozess während unserer inzwischen 16jährigen Ehe. Wir haben sehr frühzeitig begonnen, uns mit dem Thema Eifersucht auseinanderzusetzen. In absolut offenen und sehr intensiven Gesprächen haben wir dann seit ca. 3 Jahren zur völligen Eifersuchtsfreiheit gefunden. Dann konnten wir die "Tür unserer Beziehung" auch ganz weit öffnen.

Ein "Date" bei Einem von uns wird, sofern bekannt oder möglich, auch vorher angesagt. Im konkreten Falll war es dieses WE so:
Meine Frau ist mit einem Freund, mit dem wir sonst auch zu dritt zusammen sind, über das WE weggefahren (ich konnte wegen Handwerkern im Haus nicht mit); ich hab ihr noch die Kondome in die Tasche gesteckt (in diesem Fall nicht zur gesundheitlichen Vorsorge, sondern zur Verhütung), dann haben wir uns liebevoll und innig verabschiedet. Ich bleibe hier nun in stiller Zufriedenheit und Freude, dass es meiner Frau gut geht; und was SIE bereichern wird, wird nachher auch für mich mit Dankbarkeit und Freude eine Bereicherung unserer Liebe sein und auch so empfunden - so und nicht anders.

Wenn bei Einem von uns sich ein "Date" spontan ergibt, dann wird es nachher sofort in aller Freiheit und gern erzählt und vom Anderen auch ebenso positiv aufgenommen; und wenn ein "Date" mal nicht so erfreulich gewesen sein sollte, gibt es auch keine Verstörung, sondern eher die Chance, es im gemeinsamen Mittragen zu "verdauen".

Das mag alles sehr radikal klingen, aber ich bin mir sicher, dass nur so eine offene Beziehung ohne "Grummeln im Bauch" oder gar "Katzenjammer" auskommt.
****eau:
nur so

Und das sogar fett hervorgehoben? Den heiligen Gral der Beziehungführung hat noch niemand gefunden. Was bei euch funktioniert, kann bei Anderen in die Hose gehen. Was bei uns excellent funktioniert, kann Anderen total daneben gehen. "Nur so - und nicht anders"- so könnte ein Ratgeber lauten wie man Beziehungen an die Wand fährt. Denn dann geht es nur nach darum das die Beziehung nach dem angeblichen Ideal ausgerichtet ist - und jeder der sich nicht nach diesem Ideal ausrichtet oder es nicht hinbekommt ist ein hoffnungsloser Trottel. Worum es dann nicht mehr geht ist die Frage was tut uns/mir/dir für eine Beziehung gut? Könnte ja auch sein, das die Antwort des Partners eine monogame Beziehung bedeutet......
****eau Paar
24 Beiträge
@BICINUM
Sorry,

keinen Menschen sehe ich als "hoffnungslosen Trottel". Vielleicht ist im Verständnis meines "nur so und nicht anders" auch nur der Schluss-Satz untergegangen; denn wenn nicht beide Partner ihre Eifersucht ein für alle Mal begraben, dann sind "Grummeln im Bauch" oder gar "Katzenjammer" aber manchmal fast schon vorprogrammiert.
In irgend einem Beitrag las ich, dass es wohl soviele Konzepte der oB gibt wie es Paare gibt, die sie leben. Und dem stimme ich vollends zu. Wenn aber schon zwischen zwei Leuten nich so ganz klare Einigkeit besteht, "wie Weit die Tür der Beziehung geöffnet ist", dann steht das Gelingen dieses Lebensmodells halt immer ein bisschen in Frage. Das ist einfach meine Ansicht und mithin auch unsere Erfahrung.
Von André Heller gibt es in dem Lied "Oder was?" die Metapher: "...Nur ein achtloser Achter zuviel, und Du hast im Herzen die Fische...", und der Refrain geht: "Beim ersten Mal ist Verstecken, beim zweiten Mal ist's Entdecken und beim dritten Mal ist's Verrecken - oder was?"
Meine zugeben nicht gerade zurückhaltend geäußerte Radikalität wollte mitteilen, wie ernst wir selbst unsere Beziehung nehmen müssen, um eben kein Porzellan zu zerschlagen. Ja, und manchmal ist vielleicht auch das Eingeständnis besser, es nicht hinzubekommen und eventuell auch ganz konsequent zur Monogamie zurückzurudern...
Meinst du nicht, das der Satz "Eifersucht ein für alle Male begraben" eine Illusion ist bzw. man sich der möglichen Endlichkeit von dieser Aussage bewusst sein sollte?

Es gibt durchaus Sachen, da habe ich früher nicht im Ansatz eifersüchtig reagiert, es gab ja auch kein Grund dafür. Heute ist es anders. Eifersucht lauert ganz besonders dort, wo es eine veränderte Situation gibt. Zu Beginn hatte ich mit meiner Partnerin viel Zeit für gemeinsame Sexualität, wir waren jedoch konservativ aufgewachsen und ich von Verlustängsten geplagt. Viel Futter für Eifersucht. Später haben wir uns verändert, und und irgendwann wich die Eifersucht. Wir hatten immer noch viel Zeit für einander, waren aber liberal geworden. Es gab dort keine Eifersucht, warum auch. Heute haben wir wenig Zeit für einander. Auch wenig Zeit für (gemeinsame) Sexualität. Würde meine Frau oder ich diese wenige Zeit auch noch mit Anderen Sexualpartnern verbringen, wäre definitv Eifersucht da. Es spielt schon eine Rolle ob meine geliebte Frau zusätzlich mit Anderen Sex hat, oder ob sie anstatt mit mir mit anderen Sex hat.
Ich bin daher zum Schluss gekommen, das Eifersucht allenfalls mal Inaktiv ist, aber nie für immer weg. Gibt es gravierende Einschnitte in der Lebenssituation, kann sie ganz schnell wieder da sein.

So ist es dann auch bei der Beziehung. Unsere Art der Beziehung ist für die momentane Lebenssituation genau die richtige. In zwei Jahren kann das völlig Anders aussehen. Kann sein, das wir uns immer mehr öffnen, kann aber auch sein das wir wieder konservativer werden und unser Ideal wieder eine exklusive Sexualität wird. Wer will das sagen? Beziehung ist immer auch eine Antwort auf die Lebenssituation eines Paares. Und ich kenne unsere Lebenssituation in zwei Jahren nicht.
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