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Monogame Beziehung ein Leben lang - ein Auslaufmodell?

**********ryBBW Frau
2.269 Beiträge
Themenersteller 
Monogame Beziehung ein Leben lang - ein Auslaufmodell?
In den letzten zwei drei Jahren habe ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis massenhaft Beziehungen zerbrechen sehen. Der Anlass war fast immer das Fremdgehen eines Partners.

Je länger je mehr frage ich mich ernsthaft ob eine lebenslange monogame Beziehung überhaupt realistisch ist.Versteht mich nicht falsch. Wenn das ein Paar möchte und glücklich damit ist finde ich das wunderbar.
Die Realität zeigt doch aber, dass das nur eine sehr kleine Minderheit ist. Wäre es da nicht ehrlicher, die Ehe/Beziehung zu öffnen? Bevor Verletzungen entstehen, Familien auseinanderbrechen, ein Kick gesucht wird, der im dümmsten Fall nicht mal lange anhält?

Wäre es nicht ehrlicher, dem anderen seinen Kick, seine Fantasien, Schmetterlinge oder was auch immer zu gönnen? Lohnt es sich wirklich, dafür das andere, nämlich die Tiefe Liebe zu seinem Partner, die vielen gemeinsam erlebten Dinge, die gemeinsame Familie usw. wegzuschmeissen?

Nachdenkliche Grüsse

Sibesiechin
**********derHB Mann
2.626 Beiträge
*******chin:
Wäre es da nicht ehrlicher, die Ehe/Beziehung zu öffnen?
Ja!

*******chin:
Wäre es nicht ehrlicher, dem anderen seinen Kick, seine Fantasien, Schmetterlinge oder was auch immer zu gönnen?
Ja!

*******chin:
Lohnt es sich wirklich, dafür das andere, nämlich die Tiefe Liebe zu seinem Partner, die vielen gemeinsam erlebten Dinge, die gemeinsame Familie usw. wegzuschmeissen?
Nein!
***en Mann
4.101 Beiträge
Das ist eine Frage det Entwicklung,wenn sich beide in eine Richtung entwickeln.
Geht es sehr wohl.
********ongr Paar
619 Beiträge
Zustimmung
Hi,

also ich stimme da teilweise zu, mir war der Gedanke, monogam zu leben schon immer suspekt, selbst als Teenager habe ich nie für ein Mädchen geschwärmt, sondern in meinen Fantasien lieber mit abwechselnd mit vielen Mädchen aus meiner Schule geschlafen. *ggg*

Ich bin aber auch der Meinung, dass eine offene Beziehung viel Aufwand und vor allem viel und offene Kommunikation voraussetzt, um auch wirklich zu funktionieren. Da selbst viele monogame Beziehungen daran scheitern, bin ich der Meinung, dass die Gesellschaft dafür wahrscheinlich noch nicht reif genug ist (so grob pauschal gesagt).

Liebe Grüße
Hotpassiongr(m)
*****uja Frau
2.468 Beiträge
Ich denke mal, hier in der o.B.-Gruppe wirst du - quasi definitionsgemaß - viel Zustimmung für deine Überlgungen finden *g*

Sonst wären wir ja wohl nicht hier gelandet!

Ich persönlich glaube auch nicht an die lebenslange Monogamie. Andererseits wollte ich auch nicht alle paar Jahre eine Beziehung beenden und eine neue beginnen, nur weil ich mich auch mal zu anderen Männern erotisch hingezogen fühle. Es gibt ja neben der Sexualität noch viele. Andere wichtige Werte in einer Lebensbeziehung!
Daher bin ich froh, mit meinem Mann das Modell der offenen Beziehung zu leben, auch wenn es manchmal damit schwierige Momente zwischen uns gibt.

Wenn du den selben Beitrag im Allgemeinen Forum hier postest, könnte es sein, dass die Reaktionen anders ausfallen und erst recht, wenn du es nicht im Joy Club sondern noch woanders fragen würdest...
Buchtipp dazu:
Hi,

wir führten auch am Anfang eine monogame Beziehung und haben erst danach geändert. Irgendwie hatten wir vorher nicht drüber nachgedacht, was wir jetzt schon länger leben. Ich glaube einfach, dass durch die Werte der Gesellschaft gezeigt wird, wie man bitte zu sein sei und die wenigsten stellen das in Frage...

Als wir uns mit dem Thema befassten haben wir uns folgende Bücher gekauft. Sie haben uns geholfen unsere neue Ansicht zu festigen und gaben uns Antworten auf offene Fragen (Das beste Buch zuerst ;-):

• Schlampen mit Moral - eine Praktische Anleitung für Polyamorie, offene Beziehung und andere Abenteuer (ISBN 978-3-86882-508-4)

• Lob der offenen Beziehung: Über Liebe, Sex, Vernunft und Glück
(ISBN 978-3865057044)

• 111 Gründe, offen zu lieben - Ein Loblied auf offene Beziehungen, Polyamorie und die Freundschaft
(ISBN 978-3896029645)

• Freiheit von der Eifersucht: Wege Zu Einer Neuen Partnerschaft
(ISBN 978-3990032237)
**********ryBBW Frau
2.269 Beiträge
Themenersteller 
Mein Buchtipp:
Holger Lendt, Lisa Fischbach

Treue ist auch keine Lösung: Ein Plädoyer für mehr Freiheit in der Liebe

ISBN-13: 978-3866123045
*****s42 Mann
11.836 Beiträge
Wenn wir schon bei Literaturtipps ...
... zu dem Thema sind, dann darf dieses Buch nicht fehlen:

Michael Mary - "5 Lügen die Liebe betreffend" (ISBN 978-3404605125)

Hier beleuchtet der Beziehungstherapeut Michael Mary die Dauerhaftigkeit der Liebe und belegt vieles auch mit wissenschaftlichen Studien und Aufsätzen zu dem Thema. Dabei stellt er nicht einmal so sehr die mögliche Langfristigkeit der Beziehungen in Frage, sondern eher, welche Rolle die Liebe dabei spielt (die eben meist gar nicht soooo dauerhaft ist - und das aus gutem Grund) und welche Illusionen dazu gehören, die dann für die bekannten Enttäuschungen sorgen.

Also quasi das Buch zur Begründung, warum und wie man eine Lebenspartnerschaft trotz der Launen und meist Kurzweil des Verliebtseins, des Begehrens und auch der Liebe über viele Jahre führen kann - nämlich als offene Beziehung (wobei er den Begriff "offene Beziehung" meines Wissens genau so wie "Polyamory" nicht einmal in dem Buch verwendet).
********ng76 Mann
16 Beiträge
Und ich dachte schon ich wäre kopflastig und jetzt wird hier mit Buchtipps um sich geworfen *zwinker* . Danke für die Auswahl. Würde mir bestimmt auch nicht schaden dort mal etwas zu schmökern.

Zur Eingangsfrage: Ich halte es da wie Weltreisender. Es war aber ein langer Weg zur Offenen Beziehung. Es war kein Kampf, eher ein kontinuierlicher Prozess. Für uns letztenlich die beste Lösung, um das Dilemma zwischen sexueller Freiheit und partnerschaflicher Geborgenheit zu lösen. Lebenslange Monogamie erscheint mir unrealistisch. Das mag es sicherlich geben (es gibt nichts, was es nicht gibt), aber solche Beziehungen sind sicherlich die Ausnahme. Klar gibt es viele Paare, die sich lebenslang treu sind, aber ob das immer auch ein freiwilliger Versicht ist? Oft ist es doch eher ein "ich verzichte, wenn du auch verzichtest". Das schafft zwar eine gewisse Sicherheit, aber die existiert nur auf dem Papier. Die Realität sieht leider anders aus.
Auch in meinem Umfeld sehen sich einige Paare mit Untreue oder Trennung konfrontiert. Ich finde das sehr schade. Wieso muss die Hinwendung zu etwas anderem, so häufig mit der Abwendung vom bisherigen verknüpft sein? Das erscheint mir nicht logisch.
***_G Paar
35 Beiträge
Wäre es nicht ehrlicher, dem anderen seinen Kick, seine Fantasien, Schmetterlinge oder was auch immer zu gönnen?

Ja

beide Parter entwikeln sich weiter, die Sexuellen Vorstellungen gehen auseinander.
Die Beziehung öffnen und jeden seinen Spass gönnen.
Dieses ist nicht leicht, aber viel Besser, als wenn man für einmal anderen Sex, alles aufgibt.
Es geht um Sex nicht um Liebe. Und die Liebe holt man sich nicht beim Fremdgehen, sondern beim Partner


Lohnt es sich wirklich, dafür das andere, nämlich die Tiefe Liebe zu seinem Partner, die vielen gemeinsam erlebten Dinge, die gemeinsame Familie usw. wegzuschmeissen?

Weg schmeißen "Nein"
Nur weil ein Partner andere Wünsche Vorstellungen hat alles aufgeben, nein
Zustimmung....
....wir können unserem VP nur zustimmen.
Alles auf dem Punkt gebracht.

LG
Gespaltener Meinung ...
... wir sind immer noch der Meinung, dass Monogamie genauso ihre Daseinberechtigung hat, wie eine offene Beziehung oder Polyamorie. Ist es ein Auslaufmodell?

Nein, glauben wir nicht .... es gibt immer noch genug Menschen, die gerne "nur" mit einem Partner zusammen sein wollen und zwar ausschließlich und solange es beide wollen, ist es vollkommen in Ordnung.

Wo wir allerdings der gleichen Meinung sind ... man muss in einer Beziehung immer mal wieder ab und zu geben .... wenn ein Partner Wünsche, Neigungen oder Bedürfnisse hat, die der Partner nicht geben kann, dann ist man seinem Partner gegenüber verpflichtet (ist unsere Meinung) ihm diese mitzuteilen und wenn man sich liebt, dann gibt es auch fast immer Kompromisse. Leider haben viele Angst vor den Konsequenzen (Trennung, Kinder, Haus ect.) und das ist verdammt schade!

Wir haben lange monogam gelebt und waren sehr glücklich, dann aus Neugier die Beziehung geöffnet und wie das Leben manchmal so spielt, haben wir uns sogar in einen anderen Partner zusätzlich verliebt und auch daran muss eine Beziehung nicht scheitern ... z.Zt. leben wir wieder monogam und wir waren und sind weiterhin glücklich.

Das Wichtigste in jeder Beziehung ist Ehrlichkeit und Verständnis für den Partner, dann findet man "eigentlich" auch eine Lösung und wenn man sich nicht einig wird, dann ist auch eine Trennung die ehrlichste Variante.

Wir wissen aus Erfahrung, dass nicht alles schwarz oder weiß ist und das die Grauschattierungen nicht immer leicht sind, aber jeder muss für sich entscheiden, ob eine bestimmte Beziehungsvariante es Wert ist auf die Liebe zu verzichten ....
*****s42 Mann
11.836 Beiträge
*******nete:
Nein, glauben wir nicht .... es gibt immer noch genug Menschen, die gerne "nur" mit einem Partner zusammen sein wollen und zwar ausschließlich und solange es beide wollen, ist es vollkommen in Ordnung.
Ich glaube, das wollen sehr viele Menschen.

Auch polyamore Menschen wollen keine kurzfristigen, unverbindlichen Beziehungen, sondern langjährige, verbindliche und tiefgehende Verbindungen.

Der einzige Unterschied: Sie legen sich dabei nicht auf Exclusivität fest, es darf auch eine zweite oder dritte gleichartige Beziehung dazu kommen. Das macht im Grunde solche Beziehungen sogar stabiler, weil eine neue Liebe (wer kann schon seine Gefühle immer steuern - und auch die Liebe ist zunächst ein Gefühl, ein sehr intensives sogar) die bestehende Beziehung nicht gefährdet. Es darf ja mehrere geben.

Und dafür ist genau das, was du im zweiten Teil schreibst, sehr wichtig *g*

Die strikte, exclusive Monogamie ist insofern ein Auslaufmodell, weil immer mehr Menschen die Erfahrung machen, dass Exclusivität keine notwendige Voraussetzung für tiefe und langanhaltende, stabile Beziehungen ist, sondern diese Stabilität eher behindern und auf eine harte (unnötige) Probe stellen. *ja*
Als Auslaufmodell würde ich es nicht bezeichnen den es gibt immer noch genug Beziehungen und ,Ehen die sehr gut funktionieren!
OK ich bin kein gutes Beispiel den mit 3 gescheiterten Ehen würde ich mich ehr als Beziehungsunfaehig einstufen.
Wobei ich dazu sagen muss das es nie an der Treue lag!!

Ich habe immer gemerkt nach einer gewissen Zeit fühle ich mich eingesperrt und in eine Schublade gezwungen in die ich nicht passe.
Nach der Trennung von Ehemann Nummer drei habe ich lange überlegt was ich will......einfach nur unverbindlicher sex ist zwar gut und macht auch Spass aber da fehlt mir auf Dauer etwas......nun dann versuche ich es doch mal mit Freundschaft + , das ging auch eine Zeit lang gut nur dann hat es eben doch zwischen uns gefunkt.

Da wir aber beide keine feste Beziehung wollten gab es die ein oder andere Überlegungen..... Nun haben wir uns dazu entschieden das wir nicht ohne den anderen können und auch nicht wollen aber trotzdem jeder auch hin und wieder mal den Spass mit anderen haben möchte.

Mit dieser Vereinbarung geht es uns unterschiedlich während ich es lieber erst hinterher erfahre wenn er seinen Spass mit einer anderen hatte.....weiß er es gern schon vorher und auch dann gern Einzelheiten!
Wir gehen sehr offen damit um und erzählen uns alles!

Ich hoffe das es lange gut so geht!!!!
*****s42 Mann
11.836 Beiträge
*********1980:
OK ich bin kein gutes Beispiel den mit 3 gescheiterten Ehen würde ich mich ehr als Beziehungsunfaehig einstufen.
Warum bezeichnest du die Ehen als gescheitert? Warum dich als beziehungsunfähig?

Waren die Ehen an sich (zumindest am Anfang) nicht schön? Wenn nicht, warum bist du sie dann eingegangen?

Das zwei Menschen nicht über Jahrzehnte die gleichen Interessen, Wünsche und Vorstellungen verfolgen (ohne sich zu verbiegen, um dies irgendwie zu erreichen), ist doch normal. Jeder Mensch lernt im Laufe seines Lebens, entwickelt neue Ansichten und verändert sich so - dass das bei zwei verschiedenen Menschen immer in die gleiche Richtung erfolgt, ist eine doofe Illusion und eher die absolute Ausnahme.

*********1980:
Ich habe immer gemerkt nach einer gewissen Zeit fühle ich mich eingesperrt und in eine Schublade gezwungen in die ich nicht passe.
Genau das, was ich oben beschreibe - und das ist völlig normal und wirkt um so stärker, je kleiner diese Schubladen geschreinert wurden.

Die Beziehungen halten nach meiner Beobachtung unter zwei völlig verschiedenen und einander ausschließenden Bedingungen am längsten:
1. Die Beziehung lässt jedem Partner viel individuellen Freiraum - idealer Weise bis hin zur Führung weiterer Beziehungen (auch Liebesbeziehungen). Dann fühlt man sich in so einer Beziehung nicht eingeengt und verspürt auch keinen Drang, diese zu verlassen. So wie z.B. eine gute Freundschaft, die auch oft viele Jahrzehnte überdauern - sogar mit jahrelangen Trennungen zwischendurch.

2. Die Beziehung basiert auf der weitgehend totalen Unterordnung eines Partners unter die Wünsche und Interessen des Anderen - also quasi der Selbstaufgabe des "unterlegenen" Partners. Dann hat der "Machtpartner" keine Notwendigkeit, diese Beziehung zu beenden, weil ja seine Wünsche und Interessen immer denen der Beziehung entsprechen. Und der andere, der "Unterlegene" hat keine eigenen Wünsche und Interessen mehr - idealer Weise nimmt er die des Partners widerspruchslos auch als die eigenen an, unter Umständen auch völlig freiwillig (aus der eigenen Erziehung heraus oder warum auch immer).

Ich weiß, in welcher Art von Beziehung ich alt werden möchte *zwinker*
*****uja Frau
2.468 Beiträge
@ sorbas, ergänzend zu (2) möchte ich erwähnen, dass es auch "Paarungen" gibt, wo BEIDE am anderen hängen, obwohl beide nicht wirklich glücklich und zufrieden sind, also keineswegs 1 unbedingt der oder die mächtigere ist, dem alle Bedürfnisse und Wünsche erfüllt werden, und nur 1 sich unterordnet. Wo beide sagen: "lieber bleibe ich mit ihm/ihr als allein, ich liebe ihn doch"
(Habe gerade das konkrete Beispiel meiner lieben alten Tante und ihres 2. Mannes vor Augen..... Und ihre massiven Probleme, neuerdings gar bis hin zu Handgreiflichkeiten... Aus der Ferne beobachtet unerträglich und nicht fassbar, dass sie dennoch sich nicht los lassen wollen/können) *traurig*
Hmm...

Ich mag mal eine Lanze für die Monogamie brechen. Ich glaube, das es heutzutage schwerer ist monogam zu leben als früher, weil Sexualität viel mehr kommuniziert wird. Selbst die Tratschpresse macht sich darüber her, wenn bei einem Promipaar Flaute im Bett ist oder fremdgegangen wird. Klar gab es immer Gespräche über Sexualität, aber dennoch haben wir heute eine Andere Dimension erreicht.

Auch die Beziehungsstrukturen der Monogamie haben sich grundlegend verändert. Die sexuelle Treue in der heutigen Form gibt es erst seit der Romantik (Zeitepoche). Vorher war Ehe immer eine Arbeitsgemeinschaft, und da kam es durchaus vor, das der Bauer auch mit der Magd und die Frau mit dem Knecht. Promiskuität gab es zu allen Zeiten und zu allen Zeiten wurde damit unterschiedlich umgegangen, Aber nicht nie war Promiskuität als Teil einer Beziehung denkbar.
Ich glaube nicht, das Monogamie ausgedient hat, dennoch denke ich das sie sich wandeln wird. Es wird und werden andere Parameter für die Monogamie geben, und möglicherweise sogar mit sexueller Vielfalt. Im alten Griechenland war man schon monogam, wenn das Ehebett frei von anderen Menschen war. In den ostasiatischen Ländern hat man wiederum ein völlig anderes Bild von Monogamie.

Ich finde, das Monogamie wichtig ist, und das sie es wert ist gelebt zu werden. Dies gilt aber nicht unbedingt als Dogma - in allen Lebenslagen und gleich mit wem.
Eine Glückliche Partnerschaft wird immer von beiden gestaltet. Und die Partnerschaft soll dem Menschen dienen und nicht im dogmatischen ersaufen. Und dann sieht man Menschen - manche monogam, manche polyamor, manche promisk, manche asexuell, und manche wieder anders. Man sollte sich lediglich hüten eine Form dogmatisch einzufordern oder sie als Alternativlos hinzustellen oder zur Bedingung für Menschlichkeit zu machen. Das gilt auch für die offene Beziehung, denn auch sie tut nicht jedermann gleich gut. Ich finde es unmenschlich von einem monogamen Menschen eine offene Beziehung einzufordern, weil diese Beziehungsstil allen andern "überlegen" sei.

Wenn man über Vorteil und Nachteil von Monogamie reden will, kann es nie die ganze Menschheit betreffen, sondern es muss die Frage gestellt werden: Um welche Person geht es?

P.S.: Auch unser Umgang mit Sexualität ist nicht alternativlos. Ändert er sich, kann es durchaus sein, das die Monogamie eine Renaissance erfährt.
Es ist wirklich befreiend, wenn man vor seinem Partner keine Geheimnisse haben muss. Ich finde es wunderbar, dass meine Frau ihr Leben mit mir verbringen möchte, aber wer bin, Besitzansprüche anzumelden. Es ist ein Ausdruck von tiefer Liebe, wenn man sich wünscht, dass der andere glücklich und zufrieden ist – selbst wenn er dabei Freude mit einer anderen Person hat.

Seit wir uns für eine offene Ehe entschieden haben, läuft es bei uns viel besser als vorher, natürlich auch im Bett. Eine wahnsinnige Geilheit aufeinander ist entstanden und jeder von uns beiden weiß, das wir beide immer die gegenseitige Nummer 1 sind und wir jederzeit die Vetokarte ziehen können. Es ist sicherlich ein Prozess, der für alle erstmal die Grenzen erkennen lässt, aber hat man dies geschafft, ist es die beste "Beziehung" die man haben kann.

Ich schüttle immer wieder den Kopf, wenn man aus den Nachrichten hört, die oder der haben sich nach 20 Jahren getrennt, weil der Partner fremd gegangen ist, und dann auch immer noch mit dem Selbstverständnis: Der ist jetzt der Böse! Wahnsinn ...

Wie viele Kinder mussten schon durch diese völlig sinnlosen Trennungen leiden! Ich arbeite in einem bekannten wissenschaftlichen Institut, von dem es eine Publikation gibt, die besagt, dass menschliche Monogamie unnatürlich ist. Noch Fragen?

Trotzdem würde ich natürlich niemand jemals Vorschriften machen, jeder soll leben wie er möchte, so lange dies niemand anderen verletzt oder einschränkt.

In diesem Sinne, Grüße an alle Gleichgesinnten!
Unnatürlich ist so Vieles, was uns aber nicht davon abhält, es zu unserem Selbstverständis (nicht: Selbstverständlichkeit) hinzuzunehmen. Wasser aus der Wand ist ebenso unnatürlich.

Natürlich wären niedere Triebe zur Fortpflanzung, ich tu mich schwer damit das Ausleben dieser Triebe als Zeichen der Natürlichkeit so emporzuheben.

Das was Menschen zusammenhält sind Werte, die manchmal der "Natürlichkeit" diametral gegenüberstehen. Wenn mein Chef Blödsinn macht ist einer dieser Werte Zurückhaltung und Mäßigung. Die Natur in mir will ihm in dieser Situation einfach nur auf die Fresse hauen.
Einer dieser Werte kann auch Treue sein, selbst sexuelle Treue. Dabei ist das Fremdgehen in diesem Fall nicht wegen dem Vollzug von Sexualität mit einer anderen Person das Problem, sondern vor allem die Enttäuschung über ein divergierende Werte und der Vertrauensbruch durch den Bruch der gemeinsam festgelegten Werte. Und ein Vertrauensbruch kann ebenso in einer Offenen Beziehung geschehen - incl. Trennung/Scheidung.

Wer die offene Beziehung will nur um das Tier (Natur) in sich zu befriedigen weil er sich sonst nicht beherrschen könnte, gerne. Nicht mit mir. Mir geht es bei der offenen Beziehung um eine bewusste Möglichkeit der Bereicherung von Persönlichkeit.
Die offene Beziehung ist eine Möglichkeit der Beziehungsgestaltung. Sie ist kein Allheilmittel und auch nicht der heile Gral der Beziehungskultur. Wenn meine Partnerin mit mir wieder monogam leben will, ist das kein Problem für mich. Das geht aber nur dann, wenn ich meine Hormone nicht über mich herrschen lasse.
*****s42 Mann
11.836 Beiträge
****NUM:
Wenn meine Partnerin mit mir wieder monogam leben will, ist das kein Problem für mich.
In allem anderen stimme ich dir vollauf zu.

Aber hier, in diesem Punkt, hätte ich ein Problem.

Also nicht damit, dass sie monogam/monoamor leben möchte. Das ist ihre Entscheidung.
Aber wenn sie es von mir ebenso erwarten würde - das wäre ein Problem für mich.

Gerade weil ich das Leben und Lieben in Offenheit und Freiheit - und mit so vielen Geliebten (welche nicht zwingend auch Sexpartner sein müssen), wie ich es als Bereicherung meines Lebens als gut empfinde.

Genau so könnte ich mir auch nicht vorstellen, von ihr eine Beschränkung und Fokussierung auf mich und die Liebe zu mir zu erwarten, nur weil ich (aus welchem Grund auch immer) keine anderen Menschen mehr lieben möchte.

Diese offene und freie Beziehungsgestaltung mit allen Freiheiten, die jedem Einzelnen gut tun, halte ich für eine sehr große Errungenschaft auf meinem Lebensweg - sie ist fester Bestandteil meines Lebens, ist zu meinem Selbstverständnis von Beziehung geworden.
Mein fester Bestandteil in meinem Leben ist meine Partnerschaft zu meiner Frau. Ich liebe sie, und möchte nicht das sie leidet - weder durch meine Lebensweise noch das sie unter einer Trennung leidet weil ich nicht auf eine Offene Beziehung verzichten möchte.

Der Grund für unsere Verschiedene Sichtweise liegt möglicherweise darin, das ich mit meiner Frau die größte Zeit unserer Ehe Monogam gelebt haben. Wir haben uns monogam lieben gelernt. Ich würde es vielleicht anders sehen, wenn ich von vornherein in eine offene Beziehung gegangen wäre. Insofern empfinde ich ein "Rückbesinnen" auf Monogamie nicht als Katastrophe oder Beschneidung meines Selbst.

Meine Frau kommt auch nicht ohne Grund aus Jux und Dallerei mit der Bitte nach Monogamie zu mir. Wenn sie das tut, gibt es gute Gründe für ihre Bitte. Insofern wäre auch da ein Grund ihrer Bitte nachzukommen - aus Rücksicht auf ihre Situation.
*****s42 Mann
11.836 Beiträge
Ich habe lange Zeit mit meiner Frau auch monoamor (monogam ohnehin, ich durfte ja keine weitere Frau heiraten in Deutschland *zwinker* ) gelebt - allerdings nicht von Anfang an.

Es hatte sich zwischenzeitlich so ergeben - und für uns beide gleichzeitig (Kinder, Wendezeit, Umorientierung im Job, Hausbau, Großeltern pflegen - da blieben einfach keine Zeit und Gelegenheit, weitere Menschen auch noch partnerschaftlich einzubeziehen). Es war einfach so, es wäre aber auch keine Welt zusammengebrochen, wenn einer von uns auch in dieser Zeit eine Affaire "nebenbei" gehabt hätte.

Aber ein Wechsel in eine "erwartete" strikte Monogamie ohne Offenheit für die Liebe zu und den Sex mit weiteren Menschen - nein, das war und ist für mich irgendwie unvorstellbar.

Und ein Mensch, der das von mir erwartet oder sogar zur Bedingung für eine Beziehung zu mir macht - ja, ich könnte ihn vielleicht weiter lieben (wer kann seine Gefühle schon beeinflussen). Aber eine partnerschaftliche Beziehung könnte ich zu diesem Menschen nicht aufrecht erhalten, bei aller eventuell vorhandenen Liebe. Denn Liebe ist für mich nur einer von vielen Faktoren, die für eine solche Lebenspartnerschaft passen müssen.
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